| Digitalisierung in der Pflege

Rheinland-Pfalz startet Digitale Bildungsoffensive in der Pflegeausbildung

„Wir wollen, dass die Pflegekräfte von morgen in Rheinland-Pfalz eine hochwertige und moderne Pflegeausbildung erhalten, die sie optimal auf ihre zukünftigen Aufgaben in der Pflege vorbereitet. Als erstes Bundesland starten wir in Rheinland-Pfalz daher eine digitale Bildungsoffensive in den Pflegeschulen. Unser Ziel ist es, digitales Lernen und Lehren so in der Pflegeausbildung zu verankern, dass die Nutzung von digitalen Tools für die angehenden Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner zur Selbstverständlichkeit wird – in der Ausbildung und später in der pflegerischen Praxis“, erklärte Arbeits- und Digitalisierungsminister Alexander Schweitzer zur Vorstellung der „Digitalen Bildungsoffensive Pflege 2024 Rheinland-Pfalz“ (DiBiO Pflege) in Mainz.

„Wenn es darum geht, den digitalen Aufbruch in der Pflege voranzutreiben, kommt einer modernen Pflegeausbildung, die didaktisch und technologisch auf der Höhe der Zeit ist, eine zentrale Rolle zu. Denn wer bereits in der Pflegeausbildung tagtäglich mit digitalen Medien lernt, wird auch im Pflegealltag selbstverständlich digitale Tools und Anwendungen nutzen. Indem wir eine digitale Lehr- und Lernkultur in den Schulen schaffen und die digitalen Kompetenzen von Lehrenden und Lernenden fördern, steigern wir somit nicht nur die Attraktivität der Pflegeausbildung in Rheinland-Pfalz, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zur digitalen Transformation der Pflege insgesamt. Die Digitale Bildungsoffensive ist damit auch ein wichtiger Baustein zur Umsetzung unserer Digitalstrategie für Rheinland-Pfalz und zur Sicherstellung einer bedarfsgerechten Versorgung der Menschen in Rheinland-Pfalz“, so Schweitzer.

Schweitzer verwies in diesem Zusammenhang auf die Ergebnisse der Landesstudie „digi2care“ aus dem Jahr 2023, die als Grundlage für die weitere Digitalisierung in der Pflegeausbildung und der beruflichen Pflege in Rheinland-Pfalz dient. Neben Verbesserungen bei der digitalen Ausstattung der Schulen des Gesundheitswesens in Rheinland-Pfalz hatte die Studie insbesondere einen hohen Bedarf mit Blick auf die Förderung der digitalen Kompetenzen der Lehrenden und Lernenden aufgezeigt.

Im Rahmen der Bildungsoffensive sollen bis Ende 2026 rund 500 Lehrkräfte, Schulleitungen und Curriculumverantwortliche in Pflegeschulen in Rheinland-Pfalz in digitalen Techniken und Methoden fortgebildet werden. Vorgesehen sind regionale Präsenzveranstaltungen und Wahlpflichtmodule, die durch Videokonferenzen sowie durch Tutorinnen und Tutoren unterstützt werden. In anschließenden Projektphasen sollen die Teilnehmenden das Erlernte möglichst direkt in der Bildungsarbeit an den Pflegeschulen umsetzen.

Hintergrund

Zur Weiterentwicklung und Sicherung der pflegerischen Versorgung setzt Rheinland-Pfalz bereits seit 2018 mit Partnerinnen und Partnern im Gesundheitswesen und in der Pflege erfolgreich die Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative (FQI) um. Im Jahr 2022 wurde die Fachkräfteinitiative um ein sechstes Handlungsfeld „Digitalisierung und neue Technologien in der Pflege“ erweitert und bis in das Jahr 2024 verlängert. Im Rahmen des neuen Handlungsfelds wurden in einem ersten Schritt mit der Studie „digi2care“ landesweit umfassende Daten zur digitalen Ausstattung in Pflegeschulen, Krankenhäusern, ambulanten Diensten und Einrichtungen der stationären Langzeitpflege sowie zu den digitalen Kompetenzen der Mitarbeitenden erhoben und ausgewertet. Die Ergebnisse der „digi2care“-Studie wurden 2023 veröffentlicht. Auf dieser Grundlage wurde im Auftrag des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung (MASTD) unter der Leitung von Prof. Dr. Frank Weidner und Prof. Dr. Tobias Hölterhof vom Institut Dienstleistung Innovation Pflegeforschung GmbH (DIP GmbH) die „Digitale Bildungsoffensive“ konzipiert. Die Umsetzung der Bildungsoffensive erfolgt in Kooperation mit dem Pädagogischen Landesinstitut.

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