Gemeindeschwester plus

Das Angebot Gemeindeschwesterplus richtet sich an hochbetagte Menschen, die noch keine Pflege brauchen, sondern Unterstützung und Beratung in ihrem aktuellen Lebensabschnitt. Die Fachkraft Gemeindeschwesterplus besucht die Menschen nach deren vorheriger Zustimmung zu Hause und berät sie kostenlos und individuell. Das Angebot umfasst sowohl präventiv ausgerichtete Beratung, beispielsweise zur sozialen Situation, gesundheitlichen und hauswirtschaftlichen Versorgung, Wohnsituation, Mobilität oder Hobbys und Kontakte, als auch die Vermittlung von wohnortnahen und gut erreichbaren Teilhabeangeboten wie beispielsweise geselligen Seniorentreffen, Bewegungsangeboten, Veranstaltungen oder interessanten Kursen. Eine weitere Aufgabe der Fachkraft Gemeindeschwesterplus ist es, entsprechende Angebote in den jeweiligen Regionen anzuregen bzw. zu initiieren und damit die Entwicklung gesundheits- und selbstständigkeitsfördernder Infrastrukturen in den Kommunen mit voranzutreiben. 

Das Angebot Gemeindeschwesterplus soll bis zum Jahr 2026 flächendeckend eingeführt und die Anzahl der Vollzeitkräfte auf 54 erhöht werden. Aktuell sind 79 Fachkräfte Gemeindeschwesterplus angestellt, dies entspricht 48 Vollzeitstellen (Stand November 2024). In der aktuellen Förderphase erfolgt die Finanzierung des Angebots aus Landesmitteln. Im Doppelhaushalt stehen hierfür Mittel in Höhe 3,1 Millionen (2023) beziehungsweise 3,35 Millionen Euro (2024) zur Verfügung. 

In der sogenannten Verstetigungsphase wurde das Projekt Gemeindeschwesterplus in Kooperation zwischen dem Land RheinlandPfalz, den gesetzlichen Krankenkassen und Krankenkassenverbänden getragen. Während der Verstetigungsphase haben sich die in Rheinland-Pfalz vertretenen gesetzlichen Krankenkassen und Krankenkassenverbände mit einem Betrag von 350.000 Euro pro Jahr am Projekt beteiligt.

Gemeindeschwesterplus geht zurück auf ein Modellprojekt, das während der Zeit von 2015 bis 2018 in ausgewählten rheinlandpfälzischen Kommunen erprobt, wissenschaftlich begleitet und evaluiert wurde. Zum Projektstart nahmen neun Modellkommunen und 19 Fachkräfte teil. Das Modellprojekt wurde vom Land Rheinland-Pfalz finanziert.

In diesen Landkreisen, Verbandsgemeinden und Städten gibt es das Angebot Gemeindeschwesterplus:

  • Landkreis Ahrweiler
  • Landkreis Altenkirchen
  • Landkreis Alzey-Worms
  • Landkreis Bad Dürkheim
  • Landkreis Bad Kreuznach
  • Landkreis Bernkastel-Wittlich
  • Eifelkreis Bitburg-Prüm
  • Landkreis Birkenfeld
  • Landkreis Cochem-Zell
  • Donnersbergkreis
  • Landkreis Germersheim
  • Landkreis Kaiserslautern
  • Landkreis Kusel
  • Landkreis Mainz-Bingen
  • Landkreis Mayen-Koblenz
  • Landkreis Neuwied
  • Rhein-Hunsrück-Kreis
  • Rhein-Lahn-Kreis
  • Rhein-Pfalz-Kreis
  • Landkreis Südliche Weinstraße
  • Landkreis Südwestpfalz
  • Landkreis Trier-Saarburg
  • Landkreis Vulkaneifel
  • Stadt Frankenthal
  • Stadt Kaiserslautern
  • Stadt Koblenz
  • Stadt Landau in der Pfalz
  • Stadt Mainz
  • Stadt Neustadt an der Weinstraße
  • Stadt Pirmasens
  • Stadt Speyer
  • Stadt Trier
  • Stadt Worms
  • Stadt Zweibrücken
  • Verbandsgemeinde Kirchen/Sieg

Wissenschaftliche Begleitung

Bereits die Modellphase von 2015 bis 2018 wurde durch das Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung (DIP) wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Die Evaluation der Verstetigungsphase wurde im Auftrag der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und mit Mitteln des GKV-Bündnis für Gesundheit durchgeführt. Mit der Evaluation wurde das Forschungsinstitut „inav – privates Institut für angewandte Versorgungsforschung“ beauftragt. Die Projektevaluation fand zwischen August 2021 und Juni 2022 statt. Gegenstand der Evaluation waren die Struktur des Angebots, die Umsetzung des Projekts in den unterschiedlichen Kommunen und die Wirksamkeit des Projekts im Hinblick auf die Zielgruppe der hochbetagten Menschen. 

Kontakt

Fabia Heischling
Tel.: 06131 / 16-20 53
E-Mail: Fabia.Heischling(at)mastd.rlp.de

Nicole Hölz
Tel.: 06131 / 16-53 34
E-Mail: Nicole.Hoelz(at)mastd.rlp.de