Pflegestrukturplanung - Eine kommunale Aufgabe in Rheinland-Pfalz

"Am liebsten eigenständig und bis zuletzt daheim" – das wünschen sich die Menschen in Rheinland-Pfalz für ihr Leben im Alter.

Dem steigenden Unterstützungsbedarf trägt das Landesgesetz zur Sicherstellung und Weiterentwicklung der pflegerischen Angebotsstruktur (LPflegeASG) seit 2005 Rechnung, indem es Pflegestrukturplanung als kommunale Aufgabe stärkt. Das Landesministerium sorgt hierbei für Strategieentwicklung und fachliche Begleitung auf unterschiedlichen Ebenen.

Wohnortnahe Versorgung durch regional angepasste Planung

Die Erfahrung der vergangenen mehr als zehn Jahre zeigt, dass eine regional angepasste Planung zu individuellen Lösungen und kleinteiligen Projekten führt, die die häusliche Versorgung vor Ort stabilisieren. 
Sie nutzt dabei örtliche Ressourcen und mobilisiert bürgerschaftliches Engagement. Insbesondere ländlich geprägte Räume haben spezifische Bedarfslagen und erfordern regionale Antworten. Im Dialog entstehen beispielsweise Schnittstellen und fließende Übergänge zwischen professioneller Pflege, alltagsunterstützenden Dienstleistungen und nachbarschaftlicher Hilfe.

Die Strategie der Pflegestrukturplanung ist übertragbar, die Lösungen sind jedoch individuell und regional angepasst. Planungsmethodik, Partizipation und Kommunikation über Netzwerkstrukturen sind Lernfelder für alle Beteiligten, ob Verwaltung, Pflegewirtschaft, Wohlfahrt, Selbsthilfe oder Engagement.
 

Planung als partizipativer Prozess

Planung im und für den sozialen Raum ist ein dialogischer Prozess mit Akteurinnen und Akteure aus der Praxis, die kreative Lösungs- und Handlungsansätze entwickeln. Das Onlinezugangsgesetz fordert die digitalen Stukturen für viele Verwaltungsleistungen. In der Seniorenarbeit und Pflegestrukturplanung setzt die Verwaltung auf die Vorteile von Netzwerkmanagement (Governance durch Netzwerke).
Die Landesleistelle "Gut leben im Alter" fördert seit langem Beteiligung in Form von Netzwerkbildung. Engagierte Bürgerinnen und Bürger wollen und können Verantwortung übernehmen und sich am Aufbau von Versorgungsinfrastruktur aktiv einbringen.
Besonders die Regionale Pflegekonferenz hat neue Impulse gesetzt. Die regionalen Akteure, aus denen sich die Konferenz zusammensetzt, bringen Detailwissen und Ressourcen in die Prozesse ein. Die kommunale Steuerungsaufgabe verändert sich dabei weg von der Führung hin zum Netzwerkmanagement. Der kommunalen Pflegestrukturplanung kommt dadurch eine wichtige Steuerungsaufgabe in der pflegerischen Versorgung zu.
 

Beteiligung schafft Ressourcen

Beteiligung schafft Akzeptanz und Kommunikation fördert neue Ressourcen zutage.
Die Verantwortlichen für Pflegestrukturplanung in den Kommunen sind regionale Schaltstellen in einem Netzwerk, das haupt- und ehrenamtliche Aktive und nicht zuletzt Strukturen der häuslichen Pflege sowie des nachbarschaftlichen Ehrenamts verknüpft.
Nahezu 80 Prozent der Pflegebedürftigen in dem überwiegend ländlich strukturierten Rheinland-Pfalz werden zuhause versorgt. Hier ist die enge Verzahnung von Anbietern pflegerischer Dienstleistungen mit Angehörigen, Nachbarn, Sozialraumangeboten und kommunalen Hilfen zielführend.
Das Land begleitet die Strategieentwicklung durch Dialogprozesse und Modellprojekte.

Kontakt

Fabia Heischling
Tel.: 06131 / 16-20 53
E-Mail: 

Berit Herger
Tel.: 06131 / 16-20 25
E-Mail: Berit.Herger(at)mastd.rlp.de