Suchtberatung
Die Übergänge zwischen regelmäßigem Gebrauch, riskantem Gebrauch und einer Abhängigkeit von Suchtmitteln sind fließend. Daher entstehen oft Fragen, wie das eigene Verhalten oder das Verhalten eines Angehörigen einzuschätzen ist. Bei Fragen zum eigenen Gebrauch von Suchtmitteln oder dem Konsumverhalten von Angehörigen sind die 43 Suchtberatungsstellen und ihre 16 Außenstellen die erste Anlaufstelle.
Neben der Beratung vor Ort erhalten Sie auch auf digitalem Weg Rat und Unterstützung. Hierfür gibt es die Online-Beratungsplattform „DigiSucht“. Die Beratung ist kostenlos und auf Wunsch auch anonym. Die Fachkräfte sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Fachkräfte in Drogenberatungsstellen haben ein Zeugnisverweigerungsrecht. Termine können telefonisch oder über DigiSucht suchtberatung.digital vereinbart werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob Alkohol, Drogen oder Glücksspiel das Problem ist.
Sollte eine Behandlung in einer Fachklinik für medizinische Rehabilitation notwendig sein, unterstützt die Suchtberatungsstelle auf dem Weg in die Therapie. In den dazu von der Deutschen Rentenversicherung anerkannten Suchtberatungsstellen ist auch eine ambulante Rehabilitation möglich.
Fachkliniken und andere Stationäre Hilfeangebote
Bei der Behandlung steht zunächst die körperliche Abhängigkeit im Vordergrund. Der Körper wird entgiftet. Eine Entgiftung kann in Kliniken mit internistischen, suchtmedizinischen oder psychiatrischen Abteilungen erfolgen.
Für einen qualifizierten Drogenentzug stehen in der Rhein-Mosel-Fachklinik, Andernach und im Pfalzklinikum, Klingenmünster 40 Plätze zur Verfügung.
Eine medizinische Rehabilitation bietet suchtkranken Menschen im Anschluss an einen Entzug die Möglichkeit, ihre Abhängigkeit zu überwinden. In 13 Fachkliniken (rund 1.200 Plätze) werden Sucht-Reha-Behandlungen angeboten. Dazu gehören medizinisch-therapeutische Maßnahmen und die Bearbeitung sozialer und seelischer Probleme. In einzelnen Einrichtungen ist auch eine Behandlung von Müttern und Vätern mit Kindern möglich.
Weiter stehen drei gesonderte Adaptionseinrichtungen, eine niedrigschwellige Übergangseinrichtung für drogenabhängige Menschen in Mayen-Kürrenberg und eine Einrichtung der Jugendhilfe für suchtgefährdete und -abhängige Jugendliche in Wolfstein zur Verfügung. Chronisch mehrfach beeinträchtigte Suchtkranke finden Aufnahme in den zehn soziotherapeutischen Wohnheimen (rund 440 Plätze).
Wohnprojekte für suchtkranke Menschen
Nach Abschluss einer medizinischen Rehabilitation ist es für behandelte Abhängige wichtig, trocken oder clean zu bleiben. Ein stabiles soziales Umfeld kann dabei sehr unterstützen. Für betreutes Wohnen stehen rund 110 Plätze in Wohngruppen zur Verfügung. Hier haben behandelte Abhängige die Möglichkeit, ihre sozialen und beruflichen Bezüge wiederaufzubauen.
Informationen dazu gibt es bei den örtlichen Suchtberatungsstellen.