Das Land unterstützt mit „WohnPunkt RLP – Wohnen mit Teilhabe“ seit 2014 Ortsgemeinden und Kleinstädte mit bis zu 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern beim Aufbau wohnortnaher Wohn-Pflege-Projekte für ältere Menschen. Seitdem wurden bereits 53 Kommunen bei der Umsetzung von dörflichen Wohnprojekten für Seniorinnen und Senioren begleitet. Mit der fachlichen Begleitung durch die Landesberatungsstelle Neues Wohnen konnten so in vielen Kommunen innovative Wohnangebote geschaffen werden, die Barrierefreiheit mit pflegerischen und gemeinschaftlichen Angeboten verbinden und es auch Menschen mit Pflegebedarf ermöglichen, in ihrem vertrauten Umfeld zu bleiben. „Als Teil unserer Demografiestrategie, unter dem Motto ‚Zusammenland Rheinland-Pfalz‘, helfen wir älteren und pflegebedürftigen Menschen dabei, weiter selbstbestimmt im Ort wohnen zu können – auch wenn der Unterstützungsbedarf steigt“, betonte Sozialminister Schweitzer.
Gute Wohnangebote für Menschen mit Unterstützungsbedarf setzen nicht nur auf professionelle Serviceleistungen, sondern kombinieren bezahlbaren barrierefreien Wohnraum mit Möglichkeiten der Teilhabe. Beispiele für Wohnen mit Teilhabe können Mehrgenerationenwohnen, barrierefreies Wohnen mit Pflege- und Unterstützungsangeboten, Wohn-Pflege-Gemeinschaften, Dorfmitte-Projekte mit Tagespflege oder Betreuung sein.
Im Jahr 2024 nehmen sieben Kommunen im Landesprogramm „WohnPunkt RLP – Wohnen mit Teilhabe“ ihre Arbeit auf. Die ausgewählten Kommunen werden durch die Landesberatungsstelle Neues Wohnen und externe Beraterinnen und Berater bei ihren Vorhaben begleitet. Die eingereichten Ideen werden im Laufe der Begleitungsprozesse weiterentwickelt. „WohnPunkt RLP – Wohnen mit Teilhabe“ wird durch das rheinland-pfälzische Sozialministerium gefördert.
Die neuen Modellkommunen sind:
Ortsgemeinde Berg
Verbandsgemeinde Hagenbach, Landkreis Germersheim
In zentraler Ortslage soll ein zusammenhängendes neues Quartier entstehen, das altersgerechtes und barrierefreies Wohnen mit unterschiedlichen Angeboten wie z. B. Miete, Eigentum oder Geschosswohnungen kombiniert. Auf dem Grundstück befinden sich auch zwei ältere Bestandsgebäude, die in das Gesamtkonzept mit einbezogen werden sollen.
Ortsgemeinde Görgeshausen
Verbandsgemeinde Montabaur, Westerwaldkreis
Das Gebäude der früheren katholischen Kirche im Ortskern soll einer neuen Nutzung zugeführt werden. Gegenüberliegend soll ein Neubau mit weiteren barrierefreien Wohnungen entstehen. Die Planungsidee der Kommune ist es, barrierefreie Wohnangebote für Menschen im Alter und Menschen mit Handicap, sowohl in Miete als auch in Eigentum, aufzubauen. Angedacht ist ein Betreutes Wohnen und eine Wohn-Pflege-Gemeinschaft.
Ortsgemeinde Kallstadt
Verbandsgemeinde Freinsheim, Landkreis Bad Dürkheim
Der Wunsch nach neuen Wohnformen im Alter, die es ermöglichen, möglichst lange in der gewohnten Umgebung verbleiben zu können, wurde im Rahmen der Dorfmoderation durch die Bürgerinnen und Bürger formuliert. Ziel der Gemeinde ist es, im Ortskern barrierefreie, generationenübergreifende Wohnangebote sowie Wohnraum für Seniorinnen und Senioren mit Unterstützungsbedarf sowie Räume der Begegnung zu schaffen.
Ortsgemeinde Lörzweiler
Verbandsgemeinde Bodenheim, Landkreis Mainz-Bingen
Die Gemeinde hat 2021 einen Zukunftsprozess initiiert. Im Rahmen einer Befragung der Bürgerinnen und Bürger wurde das Thema Wohnen im Alter als wichtiges Thema benannt. Im Rahmen von WohnPunkt RLP soll die Projektidee konkretisiert werden, um altersgerechten Wohnraum und Wohnraum für alle Generationen auf einem gemeindeeigenen Grundstück entstehen zu lassen.
Ortsgemeinde Maring-Noviand
Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, Landkreis Bernkastel-Wittlich
Im Rahmen des „Zukunfts-Check-Dorf“ hat sich die Ortsgemeinde bereits aktiv mit der Schaffung von seniorengerechtem Wohnraum beschäftigt. Viele Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde wünschen sich, in der angestammten Nachbarschaft alt werden zu können. Angedacht ist, im ehemaligen Pfarrhaus barrierefreien Wohnraum und Begegnungsräume für ältere Menschen und Menschen mit Beeinträchtigungen zu schaffen.
Ortsgemeinde Quirnbach
Verbandsgemeinde Oberes Glantal, Landkreis Kusel
Die Kommune plant die Realisierung eines Haus „Liebsthal“ und eines Haus „Quirnbach“, die seniorengerechten Wohnraum im Erdgeschoß und mit Singlewohnungen in den oberen Stockwerken kombinieren. Dazu sollen bestehende, ältere Gebäude altersgerecht und ortstypisch umgebaut sowie Flächen, die im Besitz der Kommune sind, umgenutzt werden. Ein zentrales Ziel der Kommune ist es, Wohnen so lange wie möglich in der Heimatgemeinde zu gewährleisten und Wohnen in einer kleineren Gemeinschaftseinrichtung mit bezahlbarem Wohnraum zu ermöglichen.
Ortsgemeinde Wintrich
Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues, Landkreis Bernkastel-Wittlich
Dem Wunsch nach barrierefreiem Wohnraum und Räumen der Begegnung für ältere Bürgerinnen und Bürger trägt die Ortsgemeinde bei der Planung eines Neubaugebietes Rechnung. Für ein Seniorenprojekt sind passende Flächen vorgesehen, das Konzept soll im Rahmen des Beteiligungsprozesses mit den Bürgerinnen und Bürgern erarbeitet werden.