„Die Gesundheitsfachberufe sind das Fundament unserer Gesundheitsversorgung. Ohne sie wäre Prävention, Diagnostik, Therapie und Rehabilitation in Rheinland-Pfalz nicht in der heutigen Qualität denkbar“, betonte Ministerin Schall. „Wer auch morgen eine hochwertige Versorgung sicherstellen will, muss heute in moderne Ausbildung, faire Bedingungen und digitale Zukunftsstrukturen investieren.“
Die neue Strategie konzentriert sich auf vier Handlungsfelder:
Attraktive Ausbildungsbedingungen: Faire Vergütung, Teilzeitoptionen, Lerncoaching sowie Interdisziplinarität in der Ausbildung.
Stärkung der Öffentlichkeitsarbeit: Berufsfeldübergreifende Werbekampagnen und moderne Kommunikationsformate machen Gesundheitsfachberufe sichtbarer – insbesondere für Jugendliche und Quereinsteigende.
Reform der Rahmenbedingungen: Rheinland-Pfalz setzt sich auf Landes- und Bundesebene für moderne Berufsgesetze, digitale Ausbildungsinhalte und interprofessionelle Lernstrukturen ein.
Digitale Transformation: Skills Labs, hybride Lernmodelle und digitale Qualifizierungsangebote für Lehrkräfte verankern Digitalisierung an allen Lernorten.
Ministerin Schall unterstrich: „Digitalisierung prägt die Qualität der Ausbildung von heute. Mit der neuen Strategie schaffen wir in Rheinland-Pfalz die Voraussetzungen, dass digitale Lehr- und Lernformate selbstverständlich zum Ausbildungsalltag gehören.“
Schulgeldfreiheit zeigt Wirkung – Ausbildungszahlen steigen deutlich
Die neue Strategie bildet eine der drei Säulen der „Fachkräftestrategie Pflege- und Gesundheitsfachberufe Rheinland-Pfalz 2026“, zu der auch die „Fachkräftestrategie Pflege 2025–2028“ und die Umsetzung der Schulgeldfreiheit an den Schulen der Gesundheitsfachberufe gehören. Besonders erfolgreich zeigt sich die im Jahr 2022 eingeführte Schulgeldfreiheit an den privaten Schulen der Gesundheitsfachberufe. Seit ihrer Einführung stiegen die Ausbildungszahlen um 76 Prozent auf inzwischen 1.281 Auszubildende im Schuljahr 2025/26; besonders stark in der Ergotherapie (+149 Prozent) und Physiotherapie (+64 Prozent).
„Die Schulgeldfreiheit schafft Bildungsgerechtigkeit und eröffnet vielen jungen Menschen den Weg in einen Gesundheitsfachberuf, die sich sonst eine Ausbildung nicht hätten leisten können“, so Schall.
Neuer Ausbildungsbonus als weiterer Anreiz
Um die positive Entwicklung der Ausbildungszahlen weiter zu fördern, kündigte die Ministerin auf dem Fachkräftegipfel einen Ausbildungsbonus für Gesundheitsfachberufe an. Private Schulen, die ihre Ausbildungszahlen im Schuljahr 2026/27 erneut steigern, erhalten einen Bonus von 500 Euro pro zusätzlicher Auszubildender beziehungsweise zusätzlichem Auszubildenden. „Jede zusätzliche Ausbildung stärkt die Versorgung, entlastet die Einrichtungen und schafft berufliche Chancen“, erklärte Schall.
Der Bonus wird im Rahmen der Schulgeldfreiheit aus Landesmitteln finanziert und soll zum Jahresende 2026 ausgezahlt werden. Für die Umsetzung der Schulgeldfreiheit wurden vom Land Rheinland-Pfalz im Jahr 2025 insgesamt 6,2 Mio. Euro an die privaten Gesundheitsfachberufeschulen ausgezahlt.
Land übernimmt Verantwortung für die Fachkräfte von morgen
Mit der „Fachkräftestrategie Pflege- und Gesundheitsfachberufe Rheinland-Pfalz 2026“ und ihren drei starken Säulen unterstreicht Rheinland-Pfalz seine Vorreiterrolle in der Fachkräftesicherung im Gesundheitswesen. „Diese Strategie ist ein politisches Bekenntnis zur Stärkung der Gesundheitsberufe, zur Sicherung der Versorgung und zur Gerechtigkeit in der Bildung“, so die Ministerin abschließend. „Wir laden alle Partnerinnen und Partner ein, diesen Weg gemeinsam weiterzugehen – für ein starkes, solidarisches und zukunftsfähiges Gesundheitswesen in Rheinland-Pfalz.“
Broschüre Qualifizierungs- und Digitalisierungsstrategie Gesundheitsfachberufe RLP 2025