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Wolf/Bätzing-Lichtenthäler: Medizinstudium weiterentwickeln: Ausbildungskapazitäten erhöhen und Medizinerausbildung regionalisieren

Die Landesregierung beabsichtigt, die Medizinerausbildung in Rheinland-Pfalz zukünftig mit dezentralen Bestandteilen aufzustellen. Dies wird in Gesprächen mit der Universitätsmedizin Mainz und Partnerkrankenhäusern in Trier und Koblenz aktuell vorbereitet.

„Der Bedarf an Ärztinnen und Ärzten gerade auf dem Land ist hoch. Eine teilweise dezentrale Ausbildung kann hier eine große Chance bieten, angehende Medizinerinnen und Mediziner für einen Verbleib in der Region zu motivieren. Wir führen bereits Gespräche mit der Universitätsmedizin Mainz und interessierten Krankenhäusern in Trier und Koblenz, um den klinischen Abschnitt des Medizinstudiums gemeinsam mit Mainz in der Fläche des Landes anzubieten“, erläutert Wissenschaftsminister Konrad Wolf.

Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler bekräftigt: „Unser gemeinsames Ziel ist es, dass wir auch in Zukunft genügend Ärztinnen und Ärzte haben, um die medizinische Versorgung der Menschen in Rheinland-Pfalz sicherstellen zu können. Daher kommt es jetzt auch darauf an, die Kapazitäten effektiv zu nutzen. Die regionalisierte Medizinerausbildung ist ein guter Ansatz, um die ländlichen Regionen in Rhein-land-Pfalz auch in Zukunft gut versorgen zu können.“

Die Landesregierung erarbeitet aktuell in intensiven Gesprächen mit der Universitätsmedizin die organisatorischen und fachlichen Anforderungen an diese Kooperationen. Noch innerhalb der ersten Jahreshälfte 2018 sollen die nächsten Schritte gemeinsam mit den möglichen Kooperationspartnern in Trier und Koblenz konkretisiert werden.

„Die Ausbildungskapazitäten an der Universitätsmedizin haben sich in den letzten Jahren erhöht. Hierdurch ist es stellenweise zu einer hohen Auslastung im klinischen Studienabschnitt gekommen. Eine Kooperation könnte die Universitätsmedizin Mainz im Bereich der klinischen Ausbildung entlasten und dadurch die Ausbildungskapazitä-ten erhöhen. Abhängig davon prüfen wir, ob auf längere Sicht die Kapazität insgesamt erhöht werden muss“, berichtet der Wissenschaftsminister.

„Die aktuellen Diskussionen zeigen, welche vielfältigen Ansprüche an das Medizinstudium und an dessen Zugang gestellt werden. Wir werden das Medizinstudium in Rheinland-Pfalz deshalb in den nächsten Jahren stetig weiterentwickeln“ so Wolf und ergänzt: „Dazu gehört auch die Anpassung der Auswahlverfahren, die nach der Ent-scheidung des Bundesverfassungsgerichtes zunächst bundesweit zu diskutieren sind. In den Gesprächen zwischen den Ländern und dem Bund werden wir unsere guten Erfahrungen einbringen, berufliche Qualifikationen als Auswahlkriterium in die Studienplatzvergabe einzubeziehen. Aber der Bund ist auch gefordert, die Weiterentwick-lung der Medizinerausbildung formal wie finanziell zu unterstützen. Dies werden wir im Rahmen der Beratungen zum ‚Masterplan Medizinstudium 2020‘ entsprechend einfordern.“

„Gemeinsam werden wir uns weiter mit verschiedenen Maßnahmen dafür stark machen, dass Rheinland-Pfalz ein attraktiver Standort bleibt – sowohl für Medizinstudentinnen und -studenten, als auch für Ärztinnen und Ärzte“, betonen Bätzing-Lichtenthäler und Wolf.

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