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Start für Modellprojekte zur Bekämpfung von Arbeitslosigkeit und Armut

Zum 1. Juli 2017 starten in Worms und Zweibrücken zwei neue arbeitsmarktpolitische Projekte für Familien im SGB II-Bezug. „Unser Ziel ist es, arbeitslose Menschen in problematischen Lebenslagen wirkungsvoll mit einer intensiven, beschäftigungsorientierten und ganzheitlichen Betreuung zu unterstützen und ihre Beschäftigungsfähigkeit zu erhöhen. Damit geht das Land neue Wege bei der Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit und Armut“, informierten Arbeitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler und Heidrun Schulz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.

Im Fokus der Projekte stehen Familien, die seit vielen Jahren Leistungen der Grundsicherung beziehen und bei denen arbeitsmarktpolitische Maßnahmen bisher nicht zum gewünschten Erfolg führten. Im Sinne eines integrativen und präventiven Ansatzes können auch geflüchtete Menschen teilnehmen, die im Kontext Fluchtmigration einen Anspruch auf Leistungen nach dem SGB II haben.

Gefördert wird in den beiden Modellprojekten die Kombination aus dem ganzheitlichen Coaching der Bedarfsgemeinschaft und einer intensiven Einzelbetreuung der Teilnehmenden. Maßnahmen zur Betreuung, Begleitung, Stabilisierung und Aktivierung der Langzeitarbeitslosen sowie deren Familien sind Kerninhalte der Projekte. Diese sollen auch dazu beitragen, dass die Teilnehmenden wieder am sozialen Leben teilnehmen und das Zusammenleben in den Familien gestärkt wird. Die aufsuchende Arbeit im häuslichen Umfeld der Familien unterstützt den Aufbau eines Vertrauensverhältnisses.

Mit einer Laufzeit vom 1. Juli 2017 bis 31. Dezember 2018 werden die beiden Modellprojekte mit jeweils rund 181.000 Euro aus arbeitsmarktpolitischen Mitteln des Landes und mit Mitteln der örtlichen Jobcenter gefördert.

Grundlage für den Start der beiden Projekte bilden die Erkenntnisse aus den Landesmodellen „Westpfalzinitiative“ in Pirmasens und Kaiserslautern. „Die guten Erfahrungen zeigen, dass wir die Zielgruppe von Menschen mit vielfältigen Zugangshemmnissen zum Arbeitsmarkt in einem familienorientierenden Ansatz erreichen und die Beschäftigungsfähigkeit erhöhen können“, so Ministerin Bätzing-Lichtenthäler.

„Mit individueller und passgenauer Unterstützung ist ein Einstieg in den Arbeitsmarkt wieder möglich. Hierbei ist es wichtig, dass alle Arbeitsmarktpartner Hand in Hand arbeiten“, so Heidrun Schulz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit.

Ab 2018 ist geplant, den Ansatz des „Bedarfsgemeinschaftscoachings“ über eine ESF-Förderung flächendeckend auszubauen. Im Zusammenspiel mit dem bereits bestehenden ESF-Förderansatz „Perspektiven eröffnen“ sowie den SGB II-Regelinstrumenten kann damit erstmals eine Integrationskette für alle Menschen mit besonderen Vermittlungshemmnissen geschaffen werden, die von einer intensiven Betreuung im Familiensetting bis hin zur Arbeitsmarktintegration reicht.

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