„Der Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel ist in allen Wirtschaftsbereichen zunehmend spürbar. Doch während viele Betriebe händeringend nach Personal suchen, gibt es gleichzeitig zahlreiche Menschen, denen es auch bei guter Arbeitsmarktlage bisher nicht gelungen ist, in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung Fuß zu fassen. Während der Bund mit der aktuellen Initiative des Job-Turbos den Fokus auf die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten und dabei insbesondere von Ukrainerinnen und Ukrainern legt, setzen wir mit dem ‚Jobcoach24+‘ auf die Arbeitsmarktintegration von allen SGB II-Leistungsbeziehenden“, betonte der Minister.
Im Rahmen des Förderansatzes „Jobcoach24+“ starten im Mai und Juni 2024 insgesamt 25 Projekte mit rund 400 Teilnehmendenplätzen. Die Jobcoaches unterstützen Bezieherinnen und Bezieher von Bürgergeld mit einem individuellen Coaching auf dem Weg in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Die konkreten Unterstützungsangebote richten sich dabei nach dem individuellen Profil der Arbeitssuchenden. So begleiten die Jobcoaches bei Bedarf zum Probearbeiten, zum Praktikum oder zur neuen Arbeitsstelle, helfen im Bewerbungsprozess oder unterstützen bei der Suche nach einer Wohnung, einem Kita-Platz oder der Suche nach weiterführenden Sprachkursen.
Von den 71.500 arbeitslosen Menschen in den Jobcentern ist fast die Hälfte langzeitarbeitslos, rund 66 Prozent dieser Personen haben keine abgeschlossene Berufsausbildung. Unter den Jobsuchenden sind auch 7.700 Ukrainerinnen und Ukrainer, die nach Rheinland-Pfalz geflüchtet sind. Viele dieser Menschen haben zwischenzeitlich ihre Sprach- und Integrationskurse beendet und suchen nun Arbeit.
„Unser Ziel ist es, geflüchtete Menschen aus allen Herkunftsländern mit Arbeitsmarktzugang nach Abschluss des Integrationskurses zügig in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Die Vertiefung der deutschen Sprache kombiniert mit ersten Arbeitserfahrungen und Qualifizierungen sollen stärker Hand in Hand gehen. Wichtig ist, die Menschen schnellstmöglich in Arbeit zu bringen und parallel weiter in Sprache und Qualifikation zu investieren. Dies unterstützen wir mit passgenauen Förderinstrumenten. In Rheinland-Pfalz sind 9.400 Menschen mit ukrainischem Pass beschäftigt. 7.300 dieser Menschen üben eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aus und 2.100 einen Minijob“, so Heidrun Schulz.
Ziel der rheinland-pfälzischen Arbeitsmarktpolitik sei es, arbeitslose Menschen so zu unterstützen und zu fördern, dass sie ihr Potential voll ausschöpfen können, betonte der Minister. „Im Fokus der Maßnahmen zur Arbeitsmarktintegration stehen daher die im Ausland erworbenen beruflichen Qualifikationen und eine gute Vernetzung der Jobcoaches mit den Anerkennungs- und Qualifizierungsberatungsstellen“, so der Minister.
Die Projekte werden durch regionale Projektträger gemeinsam mit den Jobcentern umgesetzt. Für die Projekte stellt das Land aus arbeitsmarktpolitischen Mitteln bis zu 1,3 Millionen Euro zur Verfügung. Die regional zuständigen Jobcenter beteiligen sich mit 40 Prozent der Gesamtkosten an den jeweiligen Projekten.
„Der Arbeits-und Fachkräftemangel ist eine der größten Herausforderungen unseres Landes, die wir nur im gemeinsamen Schulterschluss aller Arbeitsmarktpartnerinnen und Arbeitsmarktpartner bewältigen werden. Dafür brauchen wir jeden einzelnen Betrieb“, so Arbeitsminister Schweitzer.
Um Betriebe und Unternehmen in Rheinland-Pfalz für das Thema der Arbeits- und Fachkräftesicherung weiter zu sensibilisieren, findet auf Einladung von Arbeitsminister Schweitzer am 29. April 2024 die Beschäftigungskonferenz „Gemeinsam für Arbeitsmarktintegration und Arbeitskräftesicherung – Chancen für Rheinland-Pfalz“ in Mainz statt.
Weiterführende Informationen und Anmeldung zur Beschäftigungskonferenz