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Schweitzer: Langzeitarbeitslose ganzheitlich unterstützen

„Für eine erfolgreiche Integration von Menschen in den ersten Arbeitsmarkt, die lange ohne Beschäftigung sind, braucht es einen langen Atem und langfristig ausgerichtete Integrationsstrategien“, erklärte Arbeitsminister Alexander Schweitzer anlässlich der Aussprache der Großen Anfrage der SPD-Landtagsfraktion zur Situation von Langzeitarbeitslosen in Rheinland-Pfalz in der heutigen Plenarsitzung. Notwendig seien darüber hinaus differenzierte Ansätze, die die unterschiedlichen Ursachen von Langzeitarbeitslosigkeit in den Blick nehmen.

Einer der Hauptgründe für Langzeitarbeitslosigkeit sei demnach eine fehlende berufliche Qualifikation, so der Minister. „Aber auch gesundheitliche Probleme, Schulden, Suchtproblematiken oder ein fortgeschrittenes Alter können Gründe dafür sein, dass eine Integration in den Arbeitsmarkt auch bei guter Arbeitsmarktlage noch nicht geklappt hat.“

Als langzeitarbeitslos gilt, wer länger als 12 Monate ohne Arbeit ist. Im Februar 2024 traf dies auf 37.699 Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer zu. 20.636 davon waren Männer und 17.063 Frauen. 7.863 Menschen haben keinen Hauptschulabschluss. 22.726 können keine abgeschlossene Berufsausbildung vorweisen.

Angesichts des Arbeitskräftemangels könne Rheinland-Pfalz es sich nicht länger leisten, auf die Potenziale von arbeitslosen Menschen zu verzichten, betonte der Minister. Es sei deshalb wichtig, Langzeitarbeitslose ganzheitlich zu fördern und nicht aufzugeben. „Im Zusammenspiel der bereits bestehenden ESF-Förderansätze, der Landesprojekte sowie den SGB II-Regelinstrumenten haben wir in Rheinland-Pfalz eine Integrationskette für Menschen mit besonderen Vermittlungshemmnissen geschaffen. Diese reicht von der intensiven Betreuung im Familiensetting über individuelle Coachings bis hin zur konkreten Unterstützung bei der Arbeitsmarktintegration“, erklärte Schweitzer.

Förderansätze wie das „Bedarfsgemeinschaftscoaching“, „Perspektiven eröffnen Plus“ oder „Frauen aktiv in die Zukunft“ sind zu wichtigen Säulen der Unterstützungsstrukturen außerhalb des Regelsystems geworden. Dazu zählen auch Projekte für ältere Arbeitslose sowie die „Digi-Scouts“ oder begleitende Angebote wie „Von Hand zu Hand“.

„Unsere arbeitsmarktpolitischen Mittel setzen wir gezielt dafür ein, dass arbeitslose Menschen den Weg zurück ins Berufsleben finden, Beschäftigte auch in der digitalen Arbeitswelt mithalten können und junge Menschen auch eine zweite oder dritte Chance auf ein gelingendes Berufsleben erhalten“, erklärte Schweitzer. Für arbeitsmarktpolitische Maßnahmen stehen im Jahr 2024 Landesmittel in Höhe von 11 Millionen Euro zur Verfügung. Hinzu kommen Gelder aus dem Europäischen Sozialfonds Plus für die Förderperiode 2021-2027 in Höhe von 120,5 Millionen Euro.

„Beratung, Unterstützung und Begleitung von Arbeitssuchenden sind das Eine, wir brauchen aber auch noch mehr Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und Menschen zu beschäftigen, die nicht vom ersten Tag an 100 Prozent Leistung bringen können, sondern beim Einstieg in den Betrieb unterstützt werden müssen“, appellierte der Minister auch an die Arbeitgeberseite.  

Schweitzer wies in diesem Zusammenhang auf die Beschäftigungskonferenz des Arbeitsministeriums in Mainz-Hechtsheim am 29. April 2024 hin. „Wir wollen zeigen, dass sich das Vertrauen und das Zutrauen in Menschen lohnt. Wie Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber davon profitieren können und welche Unterstützungsinstrumente den Unternehmen hierbei zur Verfügungen stehen, werden wir im Rahmen der Konferenz anhand von konkreten Beispielen aufzeigen.“

Mehr Informationen zur rheinland-pfälzischen Arbeitsmarktpolitik

Informationen zur Beschäftigungskonferenz

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