Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung fördert den international erfolgreichen Housing-First-Ansatz bereits seit dem Jahr 2023 durch Modellprojekte in Koblenz, Landau und dem Westerwaldkreis. „Wir freuen uns besonders, dass sich in dieser Förderrunde auch die Kommunen Neuwied und Zweibrücken an dem Modellprojekt beteiligen und diesen erfolgreichen Ansatz unterstützen“, betonte Sozialministerin Dörte Schall. Im Rahmen der Projekte sollen mindestens acht langzeitwohnungslose Menschen pro Standort durch wohnbegleitende Maßnahmen betreut und beraten werden. Die neuen Modellprojekte können ab Dezember 2024 starten und sind jeweils auf eine dreijährige Laufzeit angelegt.
„Die Normalisierung der Wohnsituation und die damit verbundene Sicherheit sind grundlegend für die individuelle Problembewältigung wohnungsloser Personen“, erläuterte Sozialministerin Dörte Schall den Housing-First-Ansatz. „Das Programm richtet sich an erwachsene Langzeitwohnungslose und bietet ihnen durch ein niedrigschwelliges Wohnangebot mit Bleibeperspektive die Chance, den Weg von der Straße in ein stabiles und selbstbestimmtes Leben zu finden.“
Im Unterschied zu klassischen Ansätzen der Wohnungslosenhilfe erfolgt die Wohnraumvermittlung direkt zu Beginn des Hilfeprozesses. „Housing First“ biete damit eine echte Alternative und zugleich Ergänzung zum etablierten Hilfesystem, das für viele wohnungslose Menschen oft mit unüberwindbaren Hürden verbunden sei, so die Ministerin.
Die Wohnraumversorgung in den Modellprojekten ist bewusst niedrigschwellig und weitestgehend auflagenfrei gestaltet. Begleitende Hilfen, wie ein kontinuierliches Betreuungsangebot, sind ein zentraler Bestandteil, jedoch keine zwingende Voraussetzung für die Teilnahme. Ziel ist es, die Wohnungen dauerhaft zu sichern und die individuelle Lebenssituation der Betroffenen nachhaltig zu verbessern.
„Zwei der drei Housing-First-Projekte der ersten Förderrunde haben bereits die angestrebte Teilnehmerzahl erreicht und verzeichnen zahlreiche weitere Anfragen. Die Lebensverhältnisse der ehemals Wohnungslosen, die sich heute überwiegend in einer gesicherten Wohnsituation befinden, konnte durch die professionelle Begleitung nachhaltig verbessert werden“, so die Ministerin. Eine Herausforderung innerhalb der Projekte bleibe allerdings der angespannte Wohnungsmarkt, der die Akquise von möglichen neuen Wohnungen für die Teilnehmenden erschwere.