„In Zeiten des Fachkräftemangels und der Transformation der Arbeitswelt ist eine motivierte und engagierte Belegschaft ein zentraler Erfolgsfaktor für die Zukunftssicherung von Unternehmen. Sowohl Betriebe als auch Beschäftigte profitieren von einer modernen Arbeitskultur, gezielten Qualifizierungsangeboten und guten sowie gesunden Arbeitsbedingungen. Besonders positiv für die Zukunftsfähigkeit des Standorts Rheinland-Pfalz ist, dass sich die Beschäftigten hier stärker mit ihrer Arbeit identifizieren als im bundesweiten Durchschnitt“, erklärte Arbeitsministerin Dörte Schall.
Die Arbeitsministerin hob positiv hervor, dass die Arbeitsqualität in Rheinland-Pfalz seit der letzten Erhebung im Jahr 2015 gestiegen ist. Belastende Arbeitsbedingungen treten im Vergleich zum bundesweiten Durchschnitt seltener auf und haben seit der letzten Auswertung leicht abgenommen. Arbeit unter widrigen Umgebungsbedingungen wie extremen Temperaturen, Lärm oder Stress kommt bei den Beschäftigten in Rheinland-Pfalz etwas weniger häufig vor. Besonders erfreulich ist, dass sich 43 Prozent der Beschäftigten in Rheinland-Pfalz stark mit ihrer Arbeit identifizieren – deutlich mehr als der bundesweite Durchschnitt von 36 Prozent.
Unterschiede zeigen sich aber bei der Wochenendarbeit: In Rheinland-Pfalz arbeitet fast jeder sechste Beschäftigte (17 Prozent) sehr häufig am Wochenende, während dies bundesweit nur auf jeden zehnten Beschäftigten (11 Prozent) zutrifft. Dies hängt auch mit dem höheren Anteil von Schichtarbeit im Bundesland zusammen. Außerdem geben in Rheinland-Pfalz 31 Prozent der Beschäftigten an, aufgrund hohen Arbeitsaufkommens Abstriche bei der Qualität ihrer Arbeit machen zu müssen – deutlich mehr als im bundesweiten Durchschnitt (23 Prozent).
Ein zentrales Instrument der betrieblichen Prävention ist die Gefährdungsbeurteilung von Arbeitsplätzen. Obwohl gesetzlich vorgeschrieben, gaben nur 32 Prozent der Befragten in Rheinland-Pfalz (Deutschland: 38 Prozent) an, dass nach ihrer Kenntnis in den vergangenen zwei Jahren eine solche Beurteilung stattgefunden habe. Nur etwas mehr als jede zweite durchgeführte Gefährdungsbeurteilung in Rheinland-Pfalz berücksichtige nach den Ergebnissen der Befragung auch psychische Belastungen am Arbeitsplatz.
In den Unternehmen besteht mit Blick auf den betrieblichen Arbeitsschutz also Verbesserungsbedarf – hier stehen die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in besonderer Verantwortung. „Gefährdungsbeurteilungen und betriebliche Prävention sind keine Kür, sondern Pflicht“, betonte Arbeitsministerin Schall. Die Gewerbeaufsicht in den Struktur- und Genehmigungsdirektionen werde im Rahmen ihrer Überwachungstätigkeit ihr Augenmerk weiterhin verstärkt darauf richten, ob man die verpflichtenden Gefährdungsbeurteilungen in Unternehmen vollständig und verlässlich durchführe, daraus wirksame Maßnahmen ableite und den Arbeitsschutz gemäß den gesetzlichen Vorgaben organisiere.
„Gute Arbeit in Rheinland-Pfalz 2023“
„Gute Arbeit in Rheinland-Pfalz 2023“ (Kurzfassung)