„Die Einführung neuer Technologien und digital gesteuerter Arbeitsprozesse haben das Potenzial, die Beschäftigten zu entlasten. Sie stellen allerdings auch immer neue Anforderungen an das Wissen und Können der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“, erklärte Schweitzer. „Flexible Weiterbildungen, wie zum Beispiel Teilqualifizierungen, können hier ein Schlüssel sein, um Beschäftigte und Betriebe zukunftssicher aufzustellen.“
Mit Teilqualifizierungen können einzelne Module einer dualen Ausbildung abgeschlossen werden. Damit seien sie besonders für Beschäftigte in angelernten Tätigkeiten attraktiv, die sich in ihrem Tätigkeitsumfeld weiterbilden wollen, so der Arbeitsminister. Aber auch für Personen, die sich schrittweise beruflich neu orientieren möchten und geringqualifizierte, langzeitarbeitslose Menschen, seien sie eine gute Möglichkeit: Nach Abschluss aller Module und einer Prüfung bei der zuständigen Kammer werde der Ausbildungsberuf vollumfänglich anerkannt. Auf diese Weise können so auch Berufsabschlüsse nachgeholt werden.
„Die BOMAG GmbH zeigt eindrucksvoll, wie sich das Potenzial der Teilqualifizierung erfolgreich erschließen lässt“, erklärte der Minister. „Mit Unterstützung durch die regionalen Transformationsbegleiter in der Region Koblenz-Mayen werden hier 13 Beschäftigte im Bereich Lager und Logistik seit Anfang Januar weitergebildet.“ Die vom Land finanzierten Transformationsbegleiter, die in vier Regionen den Erwerbstätigen als Coaches zur Seite stehen, beraten bei der Suche nach passenden Weiterbildungen und Fördermöglichkeiten. Dabei arbeiten die Transformationsbegleiter eng mit der rheinland-pfälzischen Transformationsagentur und den Agenturen für Arbeit und den Jobcentern vor Ort zusammen.
"In den nächsten zehn Jahren werden alleine in Deutschland circa sechs Millionen Arbeitskräfte fehlen, von denen nur etwa ein Drittel der Stellen durch Digitalisierung, beispielsweise durch digitale Assistenten, ersetzt werden kann. Etwa zwei Drittel der Stellen kann durch die Potentiale im eigenen Unternehmen, langzeitarbeitslose Erwerbstätige und Fachkräfteeinwanderung aufgefangen werden. Dabei ist Qualifizierung der entscheidende Schlüssel, um die jeweiligen Gruppen langfristig und zukunftssicher auf dem Arbeitsmarkt zu integrieren. Nur durch gezielte und individuelle Fort- und Weiterbildung wird es uns gelingen, den Arbeitskräftemangel zu reduzieren und gleichzeitig Menschen eine sichere Perspektive auf dem Arbeitsmarkt zu geben. Dafür sind die Transformationsbegleiter der richtige Ansprechpartner“, sagte Jochen Tautges, Teamleiter beim Bildungswerk der rheinland-rheinhessischen Wirtschaft, der als Transformationsbegleiter die BOMAG GmbH und weitere Unternehmen im nördlichen Rheinland-Pfalz im Wandel der Arbeitswelt unterstützt.
"Die Arbeitsmarktsituation hat sich auch für uns als BOMAG verändert. Heute lässt sich nicht mehr jede Position so einfach besetzen; der Fachkräftemangel ist auch im Hunsrück angekommen. Deshalb freuen wir uns sehr, Kooperationspartner für den Praxisteil der Qualifizierungsmaßnahme zu sein. Wir gewinnen dadurch nicht nur neue, motivierte BOMAG Kolleginnen und Kollegen; die Maßnahme ist darüber hinaus ein gelungenes Beispiel dafür, was möglich ist, wenn alle Akteure am Arbeitsmarkt eng vernetzt sind und bereit sind, neue Wege in der aktuellen Arbeitsmarktsituation zu gehen", sagte Thomas Merfeld, Vice President Human Resources bei BOMAG.
Auf dem Internetauftritt der Transformationsagentur unter www.transformationsagentur.rlp.de finden sich Überblicksinformationen zur den Themen und Angeboten der Agentur sowie der Transformationsbegleiter inkl. Kontaktmöglichkeiten per Telefon und E-Mail.