Staatssekretär Langner sprach sich für eine menschenwürdige und qualitativ hochwertige pflegerische und medizinische Versorgung in Rheinland-Pfalz aus. „Um dies sicherzustellen und auch weiterzuentwickeln, brauchen wir ausreichend Personal, gute Bezahlung, attraktive Arbeitsbedingungen und eine Reform der Pflegeausbildung.“ Rheinland-Pfalz habe das schon früh erkannt und entschieden, gemeinsam mit den Partnerinnen und Partnern die Pflege voranbringen zu wollen.
Rheinland-Pfalz habe bereits 2002 als erstes Bundesland die flächendeckende und regional differenzierte Arbeitsmarktanalyse „Branchenmonitoring“ für den Bereich der Pflegeberufe eingeführt. „Die erfolgreiche Arbeit im Rahmen der ‚Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative‘ hat gezeigt, dass die Herausforderungen für das Berufsfeld Pflege durch gemeinsames Handeln aller Akteure zu bewältigen sind. So hatten wir laut Branchenmonitoring im Jahr 2015 in Rheinland-Pfalz zwar einen Pflegekräfteengpass von 1.900 Personen zu verzeichnen, aber die ursprünglich prognostizierte Lücke von 5.369 Pflegekräften konnte um 65 Prozent reduziert werden. Das ist ein großartiger Erfolg, für den ich allen Partnerinnen und Partnern der Initiative danke. Auf dieser guten Basis haben wir im Januar gemeinsam beschlossen, die Fachkräfteinitiative fortzuführen“, so Langner.
Als Eckpunkte des Branchenmonitorings für Rheinland-Pfalz fasste Staatssekretär Langner zusammen, dass insgesamt die Ausbildungszahlen in der Pflege deutlich gesteigert werden konnten, insbesondere in der Altenpflege um 31 Prozent. In der Gesundheits- und Krankenpflege stiegen die Ausbildungszahlen um 17 Prozent und in der Kinderkrankenpflege um 13 Prozent. In der Altenpflegehilfe war eine Erhöhung um 16 Prozent und in der Krankenpflegehilfe um 36 Prozent zu verzeichnen. Ausgewertet wurde der Zeitraum Schuljahr 2011/12 bis 2015/2016. Das Branchenmonitoring in der Region Trier – das sind die Stadt Trier und der Landkreis Trier-Saarburg – weist eine Fachkräftelücke von insgesamt 198 Pflegekräften aus. Wobei Trier mit 180 fehlenden Pflegekräften am stärksten vom Fachkräfteengpass betroffen ist, und der Landkreis Trier-Saarburg einen Bedarf von 18 Pflegefachkräften hat. Die Auswertung des Branchenmonitorings lässt aber auch erkennen, dass ein Pflegekräfteengpass eher bei den Fachberufen zu verzeichnen ist. So hat Trier die größere Fachkräftelücke bei der Gesundheits- und Krankenpflege von 145; Trier-Saarburg steht in diesem Bereich mit minus 26 relativ gut da. Bei den Berufen der Altenpflegehilfe und Krankenpflegehilfe besteht dagegen ein Überhang: Trier hat hier ein Plus von zusammen 15 und Trier-Saarburg hat allein bei der Altenpflegehilfe einen Überhang von 28 Kräften.
Staatssekretär David Langner betonte, dass im Rahmen der regionalen Fachkräftedialoge mit den Beteiligten und den Akteuren vor Ort die Handlungsfelder diskutiert und konkrete Ziele und Maßnahmen erarbeitet werden, die letztendlich in die Vereinbarung zur Fachkräfteinitiative 2.0 auf Landesebene einfließen werden. „Der konstruktive Dialog mit der Praxis hat sich bewährt. Gemeinsam werden wir die zukünftigen Herausforderungen für die Fachkräftesicherung in der Pflege angehen und in gute Bahnen lenken.“
Die fünf „Regionalen Pflegedialoge“
29. Mai 2017: Regionaler Pflegedialog in Pirmasens
30. Mai 2017: Regionaler Pflegedialog in Mainz
09. Juni 2017: Regionaler Pflegedialog in Trier
20. Juni 2017: Regionaler Pflegedialog in Ludwigshafen
23. Juni 2017: Regionaler Pflegedialog in Waldbreitbach
Weitere Informationen zur Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative finden sie <link https: external-link-new-window>hier.