Der Aktionsplan zu Armutsbekämpfung des Landes bildet die Grundlage für die Förderung der Fachberatungsstellen zur Wohnraumsicherung. Ziel ist es, Wohnungslosigkeit erst gar nicht entstehen zu lassen und noch vorhandenen Wohnraum mit präventiven Maßnahmen zu sichern. „Die Gründe für drohende Wohnungs- und Obdachlosigkeit sind komplex und vielschichtig. Sie reichen von familiäre Probleme über Krankheit bis hin zur Arbeitslosigkeit und Schulden aufgrund einer finanziellen Notlage. Professionelle Beratung kann negativen Lebensverläufen präventiv vorbeugen und Ratsuchende wirksam in ihrer Situation unterstützen“, so der Minister.
Die Fachberatungsstellen sind nicht nur ein Angebot für Menschen, denen der Verlust des Wohnraums droht, sondern auch für Obdachlose, die auf der Straße leben und für Menschen, die von den Kommunen nach dem Polizei- und Ordnungsrecht in Ersatzwohnraum untergebracht sind. Schwerpunkte der Beratungsarbeit sind insbesondere die Sicherung von Wohnraum durch die Kontaktaufnahme zu Vermieterinnen und Vermietern sowie den Leistungsbehörden und falls erforderlich die Vermittlung kurzfristiger Übernachtungsmöglichkeiten in Notunterkünften und Herbergen. Zu dem Angebot gehören außerdem die Vermittlung und Hilfe bei der Beschaffung von Wohnraum, die Beratung und Begleitung bei der Inanspruchnahme kurzfristiger existenzsichernder Ansprüche, die Klärung von weitergehenden Ansprüchen aus der Sozialgesetzgebung und Unterstützung bei deren Durchsetzung, die Beratung bei persönlichen und sozialen Problemen sowie die Entwicklung möglicher Perspektiven.
Das Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung fördert die Fachberatungsstellen mit einem Zuschuss für Personal- und Sachkosten in Höhe von bis zu 48.750 Euro jährlich. Das Beratungsangebot besteht in den Städten Alzey, Bad Kreuznach, Kaiserslautern, Koblenz, Landau sowie in den Landkreisen Mainz-Bingen, Birkenfeld und im Rhein-Lahn-Kreis. Sozialminister Schweitzer betonte, dass es wichtig sei, neben den städtischen Ballungszentren auch die ländlichen Räume im Blick zu behalten, da auch hier Menschen von Wohnraumverlust betroffen seien.
„Mit den Fachberatungsstellen zur Wohnraumsicherung und der modellhaften Erprobung des Housing First Ansatzes leistet das Land Rheinland-Pfalz einen wichtigen Beitrag, um Wohnungslosigkeit zu vermeiden und wohnungslosen Menschen ein möglichst breites Unterstützungsangebot zu unterbreiten“, betonte Schweitzer abschließend.