„Lachen ist nicht nur gesund, es ist auch ein guter Weg, um Hemmschwellen zu überwinden und miteinander in Kontakt zu kommen. Mit dem Modellprojekt Geronto-Clowns gehen wir neue Wege, um Menschen mit Demenz mit Unterstützung ehrenamtlicher Kräfte den Aufenthalt im Krankenhaus zu erleichtern. So kann Humor Spannungen lösen und zu einem gesundheitsfördernden Klima bei demenziell erkrankten Menschen beitragen“, sagte Sabine Bätzing-Lichtenthäler.
Das Modellprojekt ermöglicht vierzig Personen, eine aus drei Workshop-Tagen bestehende Ausbildung zum Geronto-Clown zu absolvieren. Danach sollen sie in Zweierteams in den teilnehmenden Krankenhäusern, die von Asbach im Norden bis nach Germersheim im Süden reichen, regelmäßig Menschen mit Demenz besuchen und für Ablenkung sorgen. Für möglichst zwei Jahre sollen sich die Ehrenamtlichen verpflichten.
Die Ausbildung wird von der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG) angeboten und stößt auf beachtliche Resonanz. Über 120 Bewerbungen um einen Ausbildungsplatz wurden verzeichnet. „Wir haben uns über das große Interesse der Krankenhäuser gefreut und insbesondere über die Begeisterung der ehrenamtlich Tätigen, die sehr aufgeschlossen die Umsetzung des Modellprojekts angehen wollen“, sagte Dr. Matthias Krell, Geschäftsführer der LZG. „Die Workshops werden professionell durchgeführt, haben aber nicht den Anspruch, mit einer berufsorientierten Clown-Ausbildung zu konkurrieren. Vielmehr geht es darum, Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren wollen, Humor als Haltung zu vermitteln“, erläuterte Dr. Krell.
Bei der Auftaktveranstaltung berichteten Geronto-Clowns, die schon im Bereich Altenpflege im Einsatz sind, von ihren Erfahrungen. Es ist eine Aufgabe, die sich stets zwischen Spaß und Ernst bewegt und die Sensibilität erfordert, zu erkennen, was die Patientin oder der Patient gerade braucht. „Geronto-Clowns sind keine Auftrittskünstler. Sie fühlen sich in ihr Gegenüber immer neu individuell ein und machen ein reagierendes Spiel. Daher sind neben allgemeiner Clownerie insbesondere Validation, eine Methode zum Umgang mit Menschen mit Demenz, und klientenzentrierte Kommunikation wichtige Schulungsinhalte“, erklärte Trainerin Vera Apel-Jösch, die schon mehr als 150 Menschen zu Klinik-Clowns ausgebildet hat.
Die zukünftigen Geronto-Clowns hatten bei der Veranstaltung Gelegenheit, die Vertreterinnen und Vertreter „ihrer“ Krankenhäuser kennenzulernen und erste Absprachen zu treffen. Die Ausbildungsgruppe für Kliniken im nördlichen Rheinland-Pfalz startet im März. Für die zweite Gruppe, die in Krankenhäusern im Süden des Landes zum Einsatz kommt, beginnt die Schulung nach der Sommerpause. Nach jeweils drei Workshop-Tagen erfolgt eine Hospitation in der Einsatz-Klink gemeinsam mit der Trainerin. Danach sind die Geronto-Clowns bereit, ihren humorvollen Dienst für Menschen mit Demenz anzutreten.
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Soziales/Demenzstrategie