„Anhand von erfolgreichen Beispielen wollen wir zeigen, dass Menschen, die bereits länger ohne Arbeit sind, mit der richtigen Unterstützung zu wichtigen und qualifizierten Arbeitskräften für einen Betrieb werden können“, sagte Arbeitsminister Schweitzer. Der Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel sei in allen Wirtschaftsbereichen zunehmend spürbar. Doch während viele Betriebe händeringend nach Personal suchten, gebe es gleichzeitig zahlreiche Menschen, denen es auch bei guter Arbeitsmarktlage bisher nicht gelungen ist, in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung Fuß zu fassen“, so der Minister. „Mit unserer Beschäftigungskonferenz flankieren wir den Job-Turbo des Bundes und zeigen, dass es sich für Betriebe lohnen kann, auch Geringqualifizierten, Geflüchteten mit noch geringen Deutschkenntnissen und Langzeitarbeitslosen eine Chance zu geben“, betonte der Minister.
Im Mittelpunkt der Podiumsdiskussion mit Arbeits- und Transformationsminister Schweitzer standen die Erfahrungsberichte mehrerer rheinland-pfälzischer Unternehmen aus Koblenz, Boppard und Mainz sowie der Stadtverwaltung Pirmasens, die alle mit Unterstützung von Jobcentern beziehungsweise Agenturen für Arbeit erfolgreich arbeitslose Menschen in Beschäftigung gebracht haben.
Die Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz, der Deutsche Gewerkschaftsbund Rheinland-Pfalz/Saarland und die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit Rheinland-Pfalz-Saarland begrüßten die Impulse, die von der Beschäftigungskonferenz ausgingen.
Karsten Tacke, LVU-Hauptgeschäftsführer: „Der Arbeits- und Fachkräftemangel belastet Unternehmen aus allen Bereichen unserer Wirtschaft und hemmt die Wachstumschancen unseres Wirtschaftsstandortes. Deshalb müssen wir allen Menschen, die arbeiten können und wollen, ein passendes Arbeitsangebot machen. Dazu gehören vor allem auch diejenigen, die dem Arbeitsmarkt längere Zeit nicht zur Verfügung standen. Um den Arbeitskräftemangel zu bewältigen und unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu sichern, müssen wir gemeinsam alle Potenziale ausschöpfen. Jede Hand und jede Stunde zählt."
Susanne Wingertszahn, Vorsitzende DGB Rheinland-Pfalz / Saarland: „Wer Fachkräfte sucht, kann auf das Potenzial erwerbsloser Menschen nicht verzichten. Die Betroffenen brauchen aber intensive Unterstützung. Es war überfällig, den Vermittlungsvorrang abzuschaffen. Denn nun können Erwerbslose für Berufe der Zukunft qualifiziert werden. Zugegeben ein aufwändiger Weg – der sich jedoch lohnt und auf lange Sicht rechnet. In tarifgebundenen Betrieben verdienen Beschäftigte im Schnitt über 20 Prozent mehr. Deshalb darf es nicht um Arbeitsvermittlung um jeden Preis gehen, sondern nur um Vermittlung in Gute Arbeit. So beenden wir Arbeitslosigkeit und Leistungsbezug wirksam und dauerhaft.“
Heidrun Schulz, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit: „Ein wesentlicher Beitrag zur Sicherung des Arbeits- und Fachkräftebedarfs ist es, die Potenziale der Menschen in den Blick zu nehmen, die bereits in Rheinland-Pfalz wohnen und noch nicht am Arbeitsleben teilhaben. Dazu gehören auch die Menschen mit Fluchthintergrund. Hierzu brauchen wir Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die den geflüchteten Menschen eine Chance geben und sie einstellen, auch wenn sie noch nicht perfekt Deutsch sprechen. Ist der erste Einstieg in den Arbeitsmarkt gelungen, werden wir weiter in Sprache und Qualifizierung investieren. Wichtig ist, dass alle Arbeitsmarktakteure Hand in Hand arbeiten.“
„Ich freue mich, dass die Beschäftigungskonferenz einen wertvollen Erfahrungsaustausch mit unseren Arbeitsmarktpartnerinnen und -partnern gebracht, neue Impulse für die Arbeitskräftesicherung gesetzt und Unterstützungswege für Betriebe bei der Arbeitsmarktintegration aufgezeigt hat. Nun ist es wichtig, diesen Dialog zu vertiefen und noch mehr Unternehmen zu erreichen. In 2024 werden wir daher mit verschiedenen regionalen Formaten in die Fläche gehen, um bei Arbeitgebern für die Potenziale der Menschen und die vorhandenen Unterstützungsstrukturen zu werben“, betonte der Minister abschließend.