„Unser Ziel ist es, Barrierefreiheit für alle Landesgebäude herzustellen. Das ist eine große Aufgabe und es gibt großartige Lösungen. Gemeinsam mit dem Landesbetrieb Bauen konnte ich gute Beispiele besuchen, wie Barrierefreiheit mit Denkmalschutz, in der Schule, im Museum und in der Forschung umgesetzt werden kann. Das macht Mut für ein barrierefreies und inklusives Rheinland-Pfalz“, erklärte der Landesbeauftragte für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Matthias Rösch.
Bauliche Barrieren sind seit 2021 kein Hindernis mehr für einen Besuch des Landesmusikgymnasiums Montabaur im Westerwaldkreis. Das Musikgymnasium hat ein neues Internatsgebäude erhalten, das bestehende Gebäude aus den 1960er-Jahren wurde saniert. Im Altbau sind drei barrierefreie Einzelzimmer entstanden, im gesamten Internatsbereich wurde die Barrierefreiheit verbessert, um das inklusive Miteinander und das gemeinschaftliche Lernen und Leben im Internat zu fördern.
Beim neuen Leibniz-Zentrum für Archäologie (LEIZA) in Mainz wurde bauliche Barrierefreiheit bereits von Anfang an mitgedacht. Ein intelligentes Leitsystem soll sehbehinderte Besucherinnen und Besucher künftig durch die Ausstellungsflächen leiten. Menschen mit Gehbehinderung sowie Rollstuhlfahrende können barrierefreie WC-Anlagen auf dem neuesten Stand der Technik nutzen. Induktive Höranlagen ermöglichen es, störungsfrei Audiosignale wie Musik oder Wortbeiträge in Veranstaltungsräumen drahtlos über das Hörgerät zu empfangen.
Die beeindruckende historische Festung Ehrenbreitstein mit den Aussichtspunkten auf das Deutsche Eck in Koblenz können Menschen mit Behinderungen bereits seit 2011 auf einem barrierefreien Festungsrundgang erkunden. Seitdem wurden weitere Verbesserungen im Bereich der baulichen Barrierefreiheit umgesetzt. So konnte das Niveau der Barrierefreiheit durch ein Leitsystem mit ertastbaren Plänen, Rampen, barrierefrei nutzbare Fahrstühle und WC-Anlagen weiter verbessert werden. Bis zur Bundesgartenschau 2029 im Mittelrheintal soll die Barrierefreiheit weiter optimiert werden.
Der Geschäftsführer des Landesbetriebs LBB, Holger Basten, bedankte sich bei Rösch für die gute Zusammenarbeit an dem gemeinen Ziel, die Barrierefreiheit in Landesgebäuden voranzubringen. „Dabei geht es nicht nur um den hohen Standard der Barrierefreiheit in Neubauten, sondern auch um maßgeschneiderte Konzepte bei Sanierungen von Bestandsgebäuden und besonders bei behutsamen Ergänzungen an historischen Bauwerken. Unsere Fachleute im LBB stellen sich dieser Herausforderung im Dialog mit den Gebäudenutzern, den örtlichen Beauftragten für die Belange behinderter Menschen sowie in Zusammenarbeit mit Planungsbüros und Baufirmen mit großem Engagement.“