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Arbeitslosigkeit geht im September zurück – 35 neue Projekte sollen die Arbeitsmarktintegration von Bürgergeldbeziehenden flankieren

Im September ist die Arbeitslosigkeit in Rheinland-Pfalz leicht zurückgegangen. Wie aus den Meldungen der Arbeitsagenturen im Land hervorgeht, waren in diesem Monat 121.252 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 4.552 weniger als im August, aber 8.980 mehr als im Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Prozentpunkte auf 5,3 Prozent. Im September des Vorjahres lag sie bei 5,0 Prozent.

Ministerpräsident Alexander Schweitzer sagte mit Blick auf die aktuellen Arbeitsmarktzahlen, dass sich der Arbeitsmarkt in Rheinland-Pfalz trotz der allgemein schwierigen konjunkturellen Lage weiterhin als robust erweise. „Eine der größten arbeitsmarktpolitischen Herausforderungen ist jedoch der anhaltende Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel bei gleichzeitiger Transformation der Arbeitswelt. Umso wichtiger ist es, alle Potenziale im Land zu heben und arbeitslose Menschen mit ihren individuellen Fähigkeiten so zu fördern, dass sie wieder am Arbeitsleben teilhaben können“, betonte der Ministerpräsident.

Arbeitsministerin Dörte Schall wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass das Arbeitsministerium erst kürzlich 35 neue Projekte für Personen im SGB II-Bezug für eine Förderung aus Landesmitteln mit einem Projektbeginn zum 1. Januar 2025 ausgewählt habe. Die Projekte sollen die Menschen bei der Integration in den ersten Arbeitsmarkt unterstützen.

Zur Förderung der digitalen Kompetenzen von Menschen im SGB II-Bezug werden u.a. 24 Digi-Scouts ihre Arbeit aufnehmen. Ziel der Digi-Scouts ist es, die digitalen Fähigkeiten von SGB-II-Beziehenden auszubauen und sie zu befähigen, die Online-Angebote der Jobcenter selbstständig zu nutzen. Durch Einzel- und Gruppencoachings werden digitale Grundkompetenzen vermittelt und Ängste im Umgang mit digitalen Medien abgebaut. Die Unterstützung orientiert sich dabei am individuellen Bedarf der Teilnehmenden. Die Digi-Scouts sind bei den Jobcentern vor Ort angesiedelt.

In sechs Projekten Von Hand zu Hand – Begleitung bei den ersten Schritten werden SGB-II-Beziehende bei persönlichen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt unterstützt und begleitet. Ziel des begleitenden Angebots ist es, vorhandene Ängste abzubauen und so die individuellen Erfolgschancen auf einen Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erhöhen. Im Fokus der Projekte stehen die Aktivierung, Motivierung und Stärkung des Selbstbewusstseins und damit der Eigenverantwortung der Teilnehmenden.

Weitere fünf Projekte richten sich gezielt an ältere Arbeitslose ab 50 Jahren im SGB II. Diese Projekte haben zum Ziel, ältere arbeitslose Menschen in Beschäftigungsverhältnisse zu integrieren und so Altersarmut vorzubeugen sowie soziale Teilhabe zu stärken. Arbeitgeber sollen für die Einstellung von Älteren gewonnen werden. In den Projekten werden die Potenziale und Kompetenzen der Teilnehmenden identifiziert und weiterentwickelt, digitale Kompetenzen werden gefördert und ausgebaut. Zusätzlich sollen auch gesundheitliche Einschränkungen und die teilweise unzureichende Mobilität der Teilnehmenden überwunden werden.

„Häufig sind bei länger arbeitslosen Menschen gleich mehrere Vermittlungshemmnisse vorhanden, die eine Integration in den Arbeitsmarkt erheblich erschweren. Sie reichen von fehlender Berufsausbildung oder -erfahrung und unzureichenden digitalen Fertigkeiten über gesundheitliche Einschränkungen bis hin zu einer geringen persönlichen Motivation. Um einer Beschäftigung wieder näher zu kommen, ist es daher wichtig, die bestehenden Hürden aus dem Weg zu räumen, die Menschen zu qualifizieren und sie zu motivieren, ihre Fähigkeiten voll auszuschöpfen. Die Projekte flankieren die Maßnahmen der Jobcenter und unsere ESF+-Förderansätze für diese Zielgruppe und leisten damit einen großen Beitrag zur Arbeitskräfte- und Fachkräftesicherung im Land“, so Ministerin Schall.

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