| Welttag zur Überwindung der Armut

Zur Bekämpfung von Armut braucht es individuelle Lösungen

Trotz insgesamt guter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen sind Armut und armutsbedingte Ausgrenzung in Deutschland und Rheinland-Pfalz Teil der sozialen Wirklichkeit. „Armut ist im Kern immer durch unzureichendes Einkommen und Vermögen gekennzeichnet. Armut bedeutet oft eine fehlende Beteiligung am Erwerbsleben, ein Leben in unangemessenem Wohnraum, erschwerter Zugang zur gesundheitlichen Versorgung und zur Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben. Armut ist damit auch ein Mangel an Verwirklichungschancen“, erklärte Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler im Vorfeld des Internationalen Tags zur Beseitigung von Armut, der jährlich am 17. Oktober begangen wird.

Zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung hat die Landesregierung einen landesweiten Beteiligungsprozess „Armut begegnen – gemeinsam handeln“ gestartet. „Ziel des Beteiligungsprozesses ist es vor allem, Menschen mit Armutserfahrung und soziale Akteure in den Regionen zu Wort kommen zu lassen, um zu erfahren, wie Armut erlebt und bewältigt und wie Armut vorgebeugt werden kann“, so die Ministerin. Im Mittelpunkt stehen regional spezifische und umsetzbare Lösungen, um die Lage der Menschen zu verbessern.

Ministerin Bätzing-Lichtenthäler hat im vergangenen halben Jahr zunächst eine Reihe von Terminen vor Ort wahrgenommen und Praxisgespräche geführt, beispielsweise in einer Schuldnerberatungsstelle, einer Energieberatungsstelle, einer Suchtberatungsstelle oder in einem Stadtteil mit besonderem Entwicklungsbedarf, mit wohnungslosen Menschen und mit Arbeitslosen und Menschen in unsicheren Beschäftigungsverhältnissen. Die Praxisgespräche fanden vorrangig mit den Betroffenen selbst, aber auch mit Fachkräften der sozialen Arbeit, Vertreterinnen und Vertretern von NGOs und ehrenamtlich Engagierten statt.

Im September startete ein breiter Beteiligungsprozess. „Im Rahmen von sechs Veranstaltungen in unterschiedlichen Regionen des Landes wollen wir gemeinsam mit kommunalpolitisch Verantwortlichen und sozialen Akteuren Ideen und konkrete Lösungsansätze zur Prävention und Bewältigung von Armut entwickeln“,  betonte Bätzing-Lichtenthäler. Die Beteiligungsforen verteilen sich über Städte und Orte am Mittelrhein, im Westerwald, in der Region Mosel/Eifel, an der Nahe, in der Westpfalz und in der Rheinpfalz. Ergänzt werden die Beteiligungsforen durch verschiedene örtliche Workshops.

Bereits stattgefunden haben die Foren in Bitburg und Betzdorf. Dabei stand neben der finanziellen Situation von Betroffenen auch die Wohnsituation sowie die Themen Bildung, Mobilität und Angebote im Sozialraum im Fokus. Als bedeutsam für eine erfolgreiche Prävention und Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung wurde vielfach die Vernetzung von sozialen Akteuren und das bereichsübergreifende Handeln genannt.

Für folgende Beteiligungsforen können sich Interessierte noch auf der Internetseite <link http: www.armut-begegnen.rlp.de>www.armut-begegnen.rlp.de anmelden:

- am   3. November 2017 in Pirmasens
- am   1. Dezember 2017 in Koblenz
- am 22. Januar 2018 in Bad Kreuznach
- am 16. Februar 2018 in Ludwigshafen

Auf dieser Internetseite können sich Privatpersonen sowie Personen mit beruflichem Bezug zum Thema Armutsbekämpfung in die Diskussion mit einbringen und an einer Umfrage über Auswege aus der Armut teilnehmen. Auch diese Beiträge fließen mit in die Beratungen ein.

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