„Die rheinland-pfälzische Landesregierung setzt sich dafür ein, dass behinderte Menschen selbstbestimmt und gleichberechtigt mitten in der Gesellschaft leben können. Mit der Zielvereinbarung und dem damit verbundenen Aktionsplan wollen wir nicht nur die Sicherheit behinderter Menschen verbessern, sondern auch den Umgang zwischen behinderten Menschen und der Polizei durch Aufklärungsmaßnahmen erleichtern“, erklärte Sozialministerin Malu Dreyer. „Aus Gesprächen mit Betroffenen wissen wir, dass es hier immer wieder zu Problemen aufgrund von Missverständnissen und mangelnder Information kommt. Das greifen wir mit der Zielvereinbarung und den damit verbundenen Maßnahmen auf“, so die Ministerin.
Für Staatssekretär Roger Lewentz ist klar, dass mit der zunehmenden Integration behinderter Menschen in die Gesellschaft die Kontakte von behinderten Menschen mit der Polizei zunehmen werden. „Hierfür wollen wir unsere Polizistinnen und Polizisten bereits in der Aus- und Fortbildung sensibilisieren, um Missverständnisse zu vermeiden. Hör- oder Sehbehinderungen, aber auch psychische Beeinträchtigungen sind für Polizistinnen und Polizisten nicht auf Anhieb zu erkennen, so dass es dabei leicht zu Problemen im Umgang kommen kann. Auch die Frage, wie die Hilfe am besten für Menschen mit verschiedenen Behinderungen gewährt werden kann, löst oft Unsicherheiten aus“, so Roger Lewentz. Behinderte Menschen sollen durch vielfältige Aktivitäten unter anderem dabei beraten und unterstützt werden, wie man sich sicherer im Verkehr verhalten, sich vor Einbrüchen besser schützen und in Gefahrensituationen besser reagieren kann.
Mit der Unterzeichnung der Zielvereinbarung knüpft die Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG) an Aktivitäten in anderen Bereichen an und bringt ihre Erfahrungen ein. „Wir arbeiten bereits längere Zeit erfolgreich in der Aufklärung der Polizei im Umgang mit an Demenz erkrankten Menschen. Unsere Erkenntnisse aus diesem Projekt wollen wir hier einbringen und dazu beitragen, dass Polizistinnen und Polizisten auch auf die Begegnung mit behinderten Menschen besser vorbereitet sind“, erklärte Dr. Günter Gerhardt, Vorsitzender der LZG. Daher ist im Rahmen des Aktionsplans unter anderem die Erstellung einer Informationsbroschüre durch die LZG geplant, die sich an Polizistinnen und Polizisten sowie an Menschen mit Behinderung wendet und auf beiden Seiten für mehr Vertrauen und Transparenz sorgen soll.
Der Landesbeauftragte für die Belange behinderter Menschen, Ottmar Miles-Paul, lobte die Zielvereinbarung als wichtigen Schritt, um die Teilhabe behinderter Menschen am Leben der Gesellschaft zu verbessern. „Ich freue mich, dass mit der Zielvereinbarung zusammen mit den Selbsthilfeverbänden das Miteinander von behinderten Menschen und der Polizei auf gleicher Augenhöhe gefördert wird. Auf diese Weise können Missverständnisse vermieden werden und den Betroffenen mehr Sicherheitsgefühl gegeben werden“, so Ottmar Miles-Paul.
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Menschen mit Behinderungen