| Menschen mit Behinderungen

Zielvereinbarung Behinderte Menschen und Polizei trägt Früchte

Anlässlich der heutigen Veröffentlichung der Broschüre „Menschen mit Behinderungen und Polizei – Vertrauen, Transparenz und Sicherheit“, die im Rahmen der Zielvereinbarung „Behinderte Menschen und Polizei“ erstellt wurde, zogen die Partner eine positive Bilanz der Kampagne. „Die Zielvereinbarung hat wesentlich dazu beigetragen, die Sicherheit behinderter Menschen zu verbessern sowie den Umgang zwischen behinderten Menschen und der Polizei zu erleichtern. Mit abgestimmten Konzepten und Aufklärungsmaßnahmen konnte gegenseitiges Vertrauen und Sicherheit im Umgang miteinander geschaffen werden“, sagten Sozialministerin Malu Dreyer und Innenminister Roger Lewentz heute in Mainz.

Sozialministerin Malu Dreyer, Innenminister Roger Lewentz, der Landesbeauftragte für die Belange behinderter Menschen, Ottmar Miles-Paul, und Jupp Arldt, Geschäftsführer der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. (LZG) waren Partner der im Juni 2010 geschlossenen Zielvereinbarung. Die auf zwei Jahre angelegte Kooperation sollte die Handlungssicherheit für behinderte Menschen und Polizistinnen und Polizisten im Umgang miteinander verbessern und die Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Leben der Gesellschaft fördern.

„Die rheinland-pfälzische Landesregierung setzt sich intensiv dafür ein, dass behinderte Menschen selbstbestimmt und gleichberechtigt mitten in der Gesellschaft leben können“, sagte Sozialministerin Dreyer. Die Zielvereinbarung sei dabei ein weiterer wichtiger Baustein, um die Sicherheit behinderter Menschen und die gesellschaftliche Teilhabe nachhaltig zu stärken. „Gespräche mit Betroffenen machten deutlich, dass vielen Problemen aufgrund von Missverständnissen und mangelnder Information vorgebeugt werden kann. Das haben wir mit der Zielvereinbarung und den damit verbundenen Maßnahmen getan“, so die Ministerin.

Für Innenminister Roger Lewentz ist klar, dass mit der zunehmenden Integration behinderter Menschen in die Gesellschaft die Kontakte von behinderten Menschen mit der Polizei zunehmen. Hör- oder Sehbehinderungen, aber auch psychische Beeinträchtigungen seien für Polizistinnen und Polizisten nicht auf Anhieb zu erkennen. Hierdurch könne es leicht zur Fehldeutung von Verhaltensweisen oder zu Problemen im Umgang miteinander kommen. Auch die Frage, wie die Hilfe am besten für Menschen mit verschiedenen Behinderungen gewährt werden könne, löse oft Unsicherheiten aus. „Deshalb wurden im Rahmen der Zielvereinbarung unsere Polizistinnen und Polizisten bereits in der Aus- und Fortbildung gemeinsam mit Behindertenverbänden geschult, um beispielsweise die Schwierigkeiten eines Rollstuhlfahrers oder sehbehinderter Menschen zu erkennen. Behinderte Menschen wurden auch durch vielfältige Aktivitäten unter anderem dabei beraten, wie man sich sicherer im Verkehr verhalten, sich vor Einbrüchen besser schützen und in Gefahrensituationen besser reagieren kann“, so Lewentz.

Die von der LZG herausgegebene Broschüre hat das Ziel, bei Bediensteten der Polizei sowie bei behinderten Menschen Vorbehalte über die Gegenseite abzubauen und Kenntnisse zu vermitteln. „Unser Anliegen ist es, Bürgerinnen und Bürger darin zu unterstützen, gesund zu bleiben. Zur seelischen Gesundheit gehört auch, ohne Angst zu leben und sich nicht benachteiligt, sondern angenommen, aufgeklärt und in eine Gemeinschaft integriert zu fühlen“, erklärte LZG-Geschäftsführer Jupp Arldt. Der neue Ratgeber könne dazu einen Beitrag leisten. „Während ein Teil darüber informiert, was Polizistinnen und Polizisten im Gespräch mit behinderten Menschen berücksichtigen sollten und welche Unterstützungsmöglichkeiten und Rechte es für diese gibt, richtet sich ein zweiter Teil an behinderte Menschen selbst. Hierin wird über die Polizeistruktur mit ihren Zuständigkeiten sowie über Hilfsangebote der Polizei für behinderte Menschen aufgeklärt“, erläuterte Arldt.

Der Landesbeauftragte für die Belange behinderter Menschen, Ottmar Miles-Paul sagte: „Ich freue mich, dass mit der Zielvereinbarung zusammen mit den Selbsthilfeverbänden das Miteinander von behinderten Menschen und der Polizei auf gleicher Augenhöhe gefördert wurde. Auf diese Weise können Missverständnisse vielfach vermieden werden und den Betroffenen mehr Sicherheitsgefühl gegeben werden.“

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