Werkstatträte und Heimbeiräte trafen sich zum Erfahrungsaustausch in Mainz

Menschen mit Behinderungen

Nr. 094-4/03

„Die Arbeit von Heimbeiräten und Werkstatträten ist eine unverzichtbare Basis, um Gleichstellung und ein selbstbestimmtes Leben behinderter Menschen zu ermöglichen“. Dies unterstrich der Staatssekretär im Sozialministerium und Landesbeauftragte für die Belange behinderter Menschen, Richard Auernheimer, heute in Mainz bei einer Veranstaltung für Werkstatträte und Heimbeiräte. Die gemeinsam vom Ministerium mit dem Zentrum für selbstbestimmtes Leben (ZsL) durchgeführte Fachtagung im Rahmen des Europäischen Jahres der Menschen mit Behinderungen unterstrich die Bedeutung der Räte und bot ein Forum für den Erfahrungsaustausch. Im Mittelpunkt stand dabei das Peer Counseling, eine Beratungsform von behinderten für behinderte Menschen.

Das Motto „Nichts über uns, ohne uns“ des Europäischen Jahres der Menschen mit Behinderungen verdeutliche in besonderem Maße die Arbeit der Werkstatträte und Heimbeiräte, so Auernheimer. Diese Gremien vertreten die Belange der behinderten Menschen in den Werkstätten und Wohnheimen. Sie sind Interessenvertreter von rund 12.000 Menschen in Rheinland-Pfalz. Unterstützt und beraten werden sie in ihrer Arbeit durch das Projekt ?Peer Counseling in Behinderteneinrichtungen? des ZsL. Im Rahmen dieser speziellen Beratungsform bieten behinderte Expertinnen und Experten behinderten Menschen und ihren Interessenvertretungen in den Einrichtungen unabhängige Unterstützung an. Ein Schwerpunkt der Arbeit des Peer Counseling ist die Vernetzung von Heimbeiräten und Werkstatträten in Rheinland-Pfalz. Das Projekt wird durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) und das Sozialministerium finanziert.

Schwerpunkte der Arbeitsgruppen und Vorträge im Rahmen der Fachtagung waren neben dem Erfahrungsaustausch die Weiterentwicklung des Peer Counseling. Dazu gab es auch Informationen zu dem Verein ?Netzwerk People First Deutschland? und seiner Arbeit. Der Verein ist die Interessenvertretung von Menschen mit Lernschwierigkeiten (geistig behinderte Menschen), die sich in den vergangenen Jahren verstärkt etabliert hat und beispielsweise Schulungen für Heimbeiräte und Werkstatträte zu ihren Mitwirkungsmöglichkeiten anbietet.

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