Im Hinblick auf die weiter sinkenden Arbeitslosenzahlen und den hohen Stand offener Stellen erklärten Dreyer und Bätzing-Lichtenthäler: „Wir dürfen nicht nur auf die ins-gesamt erfreuliche Entwicklung des Arbeitsmarktes schauen, sondern müssen vor dem Hintergrund steigender Fachkräftebedarfe auch im Blick haben, dass nach wie vor zahlreichen Jugendlichen der Einstieg ins Berufsleben aus unterschiedlichen Gründen entweder gar nicht erst gelingt oder sie eine begonnene Ausbildung frühzeitig abbrechen.“
Bätzing-Lichtenthäler wies in diesem Zusammenhang auf den erfolgreichen, aus Mitteln des Landes und des Europäischen Sozialfonds (ESF) finanzierten Förderansatz „Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen“ hin. Dieser zielt darauf ab, durch eine individuelle und bedarfsorientierte Ausbildungsbetreuung die Zahl von Ausbildungsabbrüchen zu senken und die Zahl erfolgreich abgeschlossener Ausbildungen zu erhöhen. Der Förderansatz richtet sich daher an Jugendliche, die sich zwar in einer Ausbildung oder Einstiegsqualifizierung befinden, die aber so schwerwiegende Probleme in ihrem Ausbildungsbetrieb, der Berufsbildenden Schule oder in ihrem sozialen Umfeld auf-weisen, dass dies zu einem Ausbildungsabbruch führen könnte.
„Ein Ausbildungsabbruch ist für alle Beteiligten von Nachteil. Er stellt einen betriebswirtschaftlichen Verlust für den jeweiligen Ausbildungsbetrieb dar und kann für die betroffenen Jugendlichen eine Verschwendung von Lebenszeit sein. Ausbildungsabbrüche gehen zudem mit entsprechenden Motivationsverlusten auf beiden Seiten ein-her“, betonte Bätzing-Lichtenthäler.
Daher sei es wesentlicher Inhalt der geförderten Projekte, Probleme und Spannungen frühzeitig zu erkennen, Beratungs- und Betreuungsangebote, z.B. im Ausbildungsbetrieb oder in der Berufsbildenden Schule, sowohl an betroffene Jugendliche als auch die Ausbilderinnen und Ausbilder zu richten, Hilfestellungen für Lösungen in Konfliktsituationen gemeinsam mit den Betroffenen zu erarbeiten und umzusetzen sowie Jugendliche bei Bedarf in externe Hilfeangebote zu begleiten und erforderliche Hilfe mit den beteiligten Einrichtungen und den Trägern der Sozialversicherung zu koordinieren.
Seit Jahresbeginn werden fünf Projekte im Förderansatz „Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen“ mit insgesamt 291.000 Euro aus dem Europäischen Sozialfonds und 153.000 Euro aus Landesmitteln gefördert. Projektträger sind die Handwerkskammern Koblenz, Trier und der Pfalz, das Überbetriebliche Ausbildungszentrum Wittlich sowie der Jugend-Hilfe-Verein in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Mit den fünf Projekten wer-den rund 400 Jugendliche erreicht, die von einem Ausbildungsabbruch bedroht sind.
Weitere Informationen zu den Rahmenbedingungen für den Förderansatz „Vermeidung von Ausbildungsabbrüchen“ sowie über die ESF-Förderung in Rheinland-Pfalz finden Sie auf der ESF-Webseite.