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Transformation, Teilhabe und Zusammenhalt: Ministerin Dörte Schall bereist Rheinland-Pfalz

Seit einem Monat ist Dörte Schall Ministerin für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung des Landes Rheinland-Pfalz. Auf ihrer ersten Sommerreise bereiste die Ministerin eine Woche lang das gesamte Bundesland. An 15 Stationen in verschiedenen Regionen traf sie engagierte Menschen, die sich für ein gutes Zusammenleben in Rheinland-Pfalz einsetzen, informierte sich über regionale Transformationsprozesse, Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel sowie die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten und Langzeitarbeitslosen. Sie besuchte zudem Orte der digitalen Teilhabe und tauschte sich über innovative Ansätze für ein gutes Leben im Alter aus.

„Rheinland-Pfalz ist ein Land, in dem die Menschen gerne leben und für das sie eine vielversprechende Zukunft sehen – für lebendige Städte und Gemeinden, gute Arbeit und eine starke Wirtschaft, aber auch für sich persönlich. Auf meiner Sommerreise habe ich viele Menschen getroffen, die mit zupackender Zuversicht, Tatkraft und kreativen Ideen die Herausforderungen anpacken, die sich uns durch den demografischen Wandel, die Transformation der Arbeitswelt und die fortschreitende Digitalisierung stellen. Ich freue mich darauf, diese Aufgaben als Ministerin für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung gemeinsam mit den Menschen anzugehen“, erklärte Schall zum Abschluss ihrer Sommerreise.

In Landau besuchte Arbeitsministerin Schall das Christliche Jugenddorfwerk (CJD) Landau, um sich bei dem regionalen Projektträger über das im Juni gestartete Landesprojekt „Jobcoach24+“ zu informieren. Das Projekt ist eines von insgesamt 24 Projekten landesweit, die arbeitslose Menschen mit einem individuellen Coaching und einer persönlichen Begleitung bei der Arbeitsmarktintegration unterstützen. „Die Jobcoaches helfen den Teilnehmenden dabei, möglichst viele Hürden, die einer Arbeitsaufnahme entgegenstehen, aus dem Weg zu räumen“, erklärte die Arbeitsministerin. „In Landau trägt das Projekt bereits Früchte: 14 von 15 Teilnehmenden konnten von den Coaches in Zusammenarbeit mit dem Jobcenter erfolgreich in ein Teilzeit-Arbeitsverhältnis vermittelt werden“, hob die Ministerin hervor.

In der Schuhstadt Pirmasens informierte sich die Ministerin im International Shoe Competence Center Pirmasens (ISC Germany) über veränderte Berufsbilder in der Schuhbranche, die neuen Möglichkeiten digitaler Produktentwicklung und die Arbeit der Transformationsbegleiter in der Region Kaiserslautern-Pirmasens. Die Transformationsbegleitung ist eines von fünf Modellprojekten landesweit und wird in der Westpfalz durch die Unternehmensberatung Sefrin & Partner umgesetzt. „Für den einzelnen Beschäftigten oder Betrieb sind die Transformation der Arbeitswelt und die Auswirkungen auf die eigene Tätigkeit oft nur schwer überschaubar. In einem individuellen Coaching-Prozess sensibilisieren die Transformationsbegleiter für die Folgen der Transformationsprozesse, ermitteln gemeinsam Weiterbildungsbedarfe, zeigen Möglichkeiten der Förderung und Qualifizierung auf und begleiten bei Bedarf auch während einer Weiterbildung“, erläuterte Arbeits- und Transformationsministerin Schall die Projektidee. Aktuell arbeite das Transformationsministerium daran, das Angebot der „Transformationsbegleitung“ landesweit zu ermöglichen.

Die Auswirkungen der Transformation und damit auch der Weg zur erfolgreichen Gestaltung des Wandels sei für Betriebe ganz unterschiedlich. Dies gelte nicht nur von Branche zu Branche, sondern auch von Region zu Region, betonte die Ministerin beim Besuch des auf E-Bikes spezialisierten Unternehmens OK Moto / OK Move in Bad Kreuznach. „Einen Königsweg, wie die Herausforderungen der Transformation zu meistern sind und wie die daraus resultierenden Chancen genutzt werden können, gibt es nicht.“ Am Anfang der erfolgreichen Gestaltung der Transformation stehe für Betriebe wie OK Moto / OK Move der Mut und das Engagement, die Veränderungen der Arbeitswelt gemeinsam mit den Beschäftigten angehen zu wollen. Mit dem Transformationsnetzwerk Rhein-Nahe-Hunsrück hätten sich in der Region starke Partnerinnen und Partner rund um die Wirtschaftsförderungen der beteiligten Landkreise, die IG Metall und die örtliche Agentur für Arbeit zusammengetan. Damit stelle sich eine ganze Region zukunftsstark auf.

Um Strategien gegen den Fachkräftemangel ging es beim Besuch der Unternehmen RENOLIT in Worms und thyssenkrupp Rasselstein in Andernach. Im Gespräch mit Geschäftsführung und Betriebsrat betonte Arbeitsministerin Dörte Schall die Bedeutung von Qualifizierung, Aus- und Weiterbildung für die Fachkräftesicherung und in Zeiten der Transformation: „Die Erfahrung und die Expertise der Beschäftigten sind die wichtigste Ressource eines Betriebs. Dieses Wissen in die unternehmerischen Entscheidungen mit einzubinden, das gelingt am besten durch gelebte Mitbestimmung im Betrieb. Eine starke Sozialpartnerschaft sichert qualitativ hochwertige Beschäftigung und bringt das entscheidende Plus im Wettbewerb um Fachkräfte. Insbesondere bei Neuerungen im Produktionsprozess gilt es, Beschäftigte durch Qualifizierung so zu befähigen, dass sie ihr Wissen und ihre Kompetenzen auf dem aktuellen Stand der Technik halten. Investitionen in die Aus- und Weiterbildung sind Investitionen in die Fachkräfte von morgen“, sagte die Ministerin und lobte das Engagement der beiden Unternehmen für die duale Ausbildung.

Einen weiteren Schwerpunkt der Sommerreise bildete das bürgerschaftliche Engagement für den sozialen Zusammenhalt in Rheinland-Pfalz. „Zivilgesellschaftliches Engagement und aktive Bürgerbeteiligung sind das Fundament unseres demokratischen Miteinanders. In Zeiten des Wandels sind sorgende Gemeinschaften und lebendige Nachbarschaften der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält. Der Verein „Hand in Hand Oberes Kylltal“ in Lissendorf und das EllCafé des Vereins Nel(i)E in Ellerstadt stehen beispielhaft für die zahlreichen Nachbarschaftsprojekte im Rahmen der Landesinitiative "Neue Nachbarschaften“, die Hilfe bieten für Menschen mit Unterstützungsbedarf, Alleinstehenden Wege aus der Einsamkeit weisen und die Lebensqualität für Menschen jeden Alters verbessern“, so die Ministerin.

Ziel der Landesregierung sei es, dass alte und junge, reiche und arme Menschen, mit und ohne Unterstützungsbedarf, gemeinsam in den Quartieren und Dörfern leben können, betonte die Ministerin beim Besuch der Wohn-Pflege-Gemeinschaft „Am Dorfplatz" des Bürgervereins in Neuburg. „Im demografischen Wandel hat das Thema altersgerechtes Wohnen einen besonderen Stellenwert: Die Menschen wollen auch im hohen Alter dort wohnen und leben können, wo ihre Nachbarn, Freunde oder Verwandten sind, wo sie sich gut und sicher fühlen und ein vertrautes Wohnumfeld haben. Mit dem Landesprojekt ‚WohnPunkt RLP‘ fördern wir deshalb wohnortnahe Wohn- und Versorgungsangebote“, erklärte die Ministerin. Von den Erfahrungen des Wohn-Pflege-Projekts in Neuburg könnten ähnliche Vorhaben im ganzen Land profitieren.

In Simmern und Bernkastel-Wittlich tauschte sich die Ministerin mit Vertreterinnen und Vertretern der Arbeiterwohlfahrt (AWO) über die Arbeit und Aufgaben der anerkannten Betreuungsvereine im Land aus. „Wenn eine Betreuung im Raum steht, geht es für die Betroffenen immer um viel. Denn die Anordnung einer rechtlichen Betreuung ist ein sehr weit gehender Eingriff in die Grundrechte. Eine Besonderheit des Betreuungsrechts ist die hervorgehobene Bedeutung des Ehrenamts. Es ist ein Zeichen gelebter Solidarität, dass sich viele Menschen ehrenamtlich im Betreuungswesen engagieren“, betonte die Ministerin und dankte den Ehrenamtlichen für ihr großes Engagement.

„Bei meiner Sommerreise bin ich vielen Bürgerinnen und Bürgern begegnet, die mit Zuversicht und Neugier in die Zukunft blicken und die Chancen des Wandels für sich persönlich nutzen möchten“, hob die Ministerin abschließend hervor. So etwa beim Besuch der offenen Sprechstunde der Digital-Botschafterinnen und Digital-Botschafter in Bendorf. Landesweit seien inzwischen mehr als 670 Digital-Botschafterinnen und Digital-Botschafter im Einsatz und begleiten Seniorinnen und Senioren auf dem Weg in die digitale Welt. Wie Bürgerinnen und Bürger dabei unterstützt werden können, sich selbstbestimmt und sicher in der digitalen Welt zu bewegen, stand auch im Mittelpunkt des Besuchs der Volkshochschule Hunsrück in Kirchberg. Die Volkshochschule ist einer von 30 Standorten des Landesprojekts „Diginetz“. In Kursen und digitalen Sprechstunden erhielten Interessierte die Möglichkeit, ihre digitalen Kompetenzen zu erweitern und die Herausforderungen der digitalen Technik zu meistern, erläuterte die Ministerin die Zielsetzung des Projekts. Außerdem werden die Einrichtungen durch entsprechende Technik und Schulungen dabei unterstützt, flexiblen Unterricht anzubieten, damit Interessierte wahlweise vor Ort oder online an einem Kurs teilnehmen können.

Weitere Stationen der Sommerreise waren das Inklusionsunternehmen in.Betrieb in Mainz sowie das Seniorenzentrum Bethesda in Höhr-Grenzhausen.

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