„Ich bin den bei Medinetz engagierten Frauen und Männern dankbar dafür, dass sie Menschen ohne gültige Aufenthaltsgenehmigung ärztlich behandeln. Sie helfen damit vielen, die, aus welchen Gründen auch immer, in einer besonders schwierigen Situation sind“, sagte der Staatssekretär.
Nach Schätzungen leben in Deutschland zwischen 500.000 und einer Million Menschen ohne eine gültige Aufenthaltsgenehmigung. Diese Menschen haben oft nur einen eingeschränkten Zugang zu medizinischer Versorgung, da sie befürchten, im Behandlungsfall den Behörden gemeldet zu werden. Medinetz Mainz e.V. organisiert anonyme ärztliche Behandlung und konnte auf diese Weise zahlreichen, zum Teil auch schwerkranken Menschen helfen.
Den Verein Medinetz haben Mainzer Medizinstudierende ins Leben gerufen, die mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit eine Vermittlungsstelle anbieten, an die sich erkrankte Menschen ohne Papiere wenden können. Zwischenzeitlich hat der Verein ein Netzwerk aus über 30 Ärztinnen und Ärzten aufgebaut. Das Spektrum der behandelten Erkrankungen reicht von einer einfachen Erkältung bis zur Krebserkrankung.
Menschen ohne gültige Aufenthaltserlaubnis können sich überall in Deutschland behandeln lassen, sie müssen aber damit rechnen, dass die zuständigen Ämter sie bei der Ausstellung eines Krankenscheins bei der Ausländerbehörde melden. Für die behandelnden Ärzte besteht keine Meldepflicht. Die Patientinnen und Patienten müssen bei Medinetz keinen Krankenschein vorweisen, sie werden zum Teil völlig kostenlos behandelt. Medinetz finanziert seine medizinische Hilfe allein aus Spenden.
Der Sparkassenverband Rheinland-Pfalz hatte Ministerpräsident Kurt Beck 5.000 Euro zur Verfügung gestellt, die jetzt der Arbeit von Medinetz Mainz zugute kommen.
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