Habermann hob hervor, dass heute ein wichtiger Tag für die Behindertenpolitik in Rheinland-Pfalz sei. „Sozialministerin Malu Dreyer und der Landesbehindertenbeauftragte stellen zeitgleich in Mainz den Landesaktionsplan zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention vor. Rheinland-Pfalz ist damit das erste Bundesland, das eine konkrete Planung zur Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen vorlegt“, unterstrich der Staatssekretär. Für eine umfassende und kontinuierliche Verbesserung der Teilhabechancen von Menschen mit Behinderung seien die Partnerinnen und Partner im Land unverzichtbar. „Ohne Ihre guten Ideen und ohne Ihr starkes Engagement ist das Ziel einer gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit Behinderungen und ein Leben mitten in der Gesellschaft nicht zu erreichen“, warb Habermann für eine weiterhin gute Zusammenarbeit.
„Besonders stolz können wir in Rheinland-Pfalz auf die Entwicklung des Persönlichen Budgets sein“, betonte Habermann. Diese Leistungsform ermögliche es Menschen, zu Hause mitten in der Gemeinschaft leben zu können, anstatt in einer stationären Einrichtung. Über 4.000 behinderte Menschen in Rheinland-Pfalz nähmen diese Leistung in Anspruch. Habermann: „Damit sind wir bundesweit Spitze. Über 70 Prozent aller Budgets gibt es bei uns.“ In einem Gespräch mit einem Persönlichen Budgetnehmer in Kusel zeigte sich Habermann davon beeindruckt, wie die individuellen Bedürfnisse durch das Budget abgedeckt werden können. Das Budget ermögliche Assistenz und Unterstützung immer dann, wenn sie wirklich benötigt werde, um trotz Behinderung und Beeinträchtigung ein selbstständiges Leben zu führen.
Im Mittelpunkt des Besuches der Jakob-Muth-Schule in Kusel stand das Projekt „Probewohnen“. Im Gespräch mit der Schulleitung, Lehrerinnen und Lehrern und jungen Menschen erörterte der Staatssekretär das Modellprojekt als Chance auf ein selbstbestimmtes Leben. Ziel sei es, dass behinderte junge Menschen Erfahrungen sammeln, damit sie später in einer eigenen Wohnung leben können. „Solche Möglichkeiten ergänzen auf vorbildliche Art unsere wichtigen schulischen und berufsorientierten Angebote“, betonte Staatssekretär Habermann.
Als dritte Station des Tages besuchte Staatssekretär Christoph Habermann den Lebensmittelmarkt CAP-Markt und das Bistro im Diamantschleifermuseum in Brücken, beide in Trägerschaft der Lebenshilfe. Staatssekretär Christoph Habermann informierte sich über die Erfahrungen der hier beschäftigten Menschen mit Behinderungen und zeigte sich erfreut, dass der Supermarkt und das Bistro die vorhandenen Angebote in Brücken sehr gut ergänzen und von den Bürgerinnen und Bürgern positiv angenommen werden.
Den Abschluss der Besuchreise in der Region bildete der Besuch des Staatssekretärs im Berufsförderungswerk in Birkenfeld. Bei seinem Rundgang und in den Gesprächen mit Rehabilitantinnen und Rehabilitanten überzeugte sich Habermann von der Zukunftsfähigkeit der neuen Ausbildungsgebäude, des Maschinenparks und der angebotenen Berufsbilder. Das Land habe hier mehr als sieben Millionen Euro investiert, hob Habermann hervor. „Für die rund 600 Menschen, die im Berufsförderungswerk Birkenfeld qualifiziert werden, bilde das Angebot eine hervorragende Basis für eine weitere berufliche Zukunft, trotz zum Teil vorhandener und drohender Beeinträchtigung und Behinderung.
Insgesamt werden Ministerin Malu Dreyer und Staatssekretär Christoph Habermann in diesem Jahr weitere sieben Regionen besuchen und dabei die Themen Migration und Integration, Arbeit, Arbeitsmarktpolitik und Fachkräftesicherung, gesundheitliche Versorgung, Suchtpolitik, „Für ein gutes Leben im Alter“, „Miteinander der Generationen“ und die Zukunftsbranche Gesundheitswirtschaft in den Blick nehmen.
Weitere Informationen zu den Themenreisen sind im Internet unter www.masgff.rlp.de/themenreisen zu finden.