„Suchtberatungsstellen leisten eine wichtige Arbeit bei der Bewältigung von Suchterkrankungen und sind oft die erste Anlaufstelle für Betroffene und Angehörige“, hob Habermann hervor. „Im Jahr 2009 haben die Suchtberatungsstellen landesweit rund 15.600 Männer und Frauen beraten und intensiv betreut, die unter Suchtmittelmissbrauch und Suchtmittelabhängigkeit leiden“, so der Staatssekretär weiter. Die Landesregierung setze sich seit vielen Jahren für eine qualitativ hochwertige und wohnortnahe Unterstützung ein und fördere die Arbeit der Suchtberatungsstellen und Angebote zur beruflichen und sozialen Integration allein in der Region Landau, Lustadt und Germersheim mit rund 634.000 Euro im Jahr.
„Rheinland-Pfalz bietet Suchtkranken ein breites Spektrum an Hilfeangeboten“, so Habermann. Das Diakonische Werk Pfalz mit seiner Suchtberatungsstelle in Landau sei ein innovativer und leistungsstarker Partner. Das Angebot richte sich an Suchtgefährdete und Abhängige von legalen und illegalen Drogen und an Angehörige und umfasse die Bereiche Prävention, aufsuchende Sozialarbeit, Beratung, Weitervermittlung in stationäre Angebote und Nachsorge. „Um die besondere Situation weiblicher Abhängiger zu berücksichtigen, wurde als weiterer Schwerpunkt die frauenspezifische Suchtarbeit aufgenommen“, betonte Habermann. Das Land trage dieser wichtigen Entwicklung Rechnung und fördere die Personalkosten zu 70 Prozent. Ein weiterer Gewinn für die Region sei die langjährige Zusammenarbeit mit den Suchtselbsthilfe-Gruppen des Blauen Kreuzes der Pfalz.
Als zweite Station besuchte der Staatssekretär die Arbeitsprojekte der Gesellschaft für Nachsorge und soziale Rehabilitation sowie die Fachklinik Ludwigsmühle, die 1981 als erste spezifische Fachklinik für drogenabhängige Frauen und Männer in Rheinland-Pfalz ihre Arbeit aufnahm. Im Gespräch mit Beschäftigten und Klienten erörterte der Staatssekretär die Entwicklung der Fachklinik und der Arbeitsprojekte. „In den vergangenen 30 Jahren wurde ein Therapieverbund in der Drogenhilfe geschaffen, der in Rheinland-Pfalz beispielhaft ist und zu dem die Bereiche Beratung, Behandlung, betreutes Wohnen, berufliche Integration und Selbsthilfe gehören. Der Träger hat durch große Fachlichkeit, viele innovative Projekte und hohe Zuverlässigkeit erheblich zum Ausbau des Hilfesystem in Rheinland-Pfalz beigetragen“, betonte Habermann. Allein im Bereich der beruflichen Integration und Qualifizierung habe der Träger 100 Plätze für suchtgefährdete oder suchtkranke Menschen geschaffen.
Als dritte Station des Tages besuchte Staatssekretär Christoph Habermann das AHG Therapiezentrum Germersheim, das 64 Plätze für chronisch mehrfach beeinträchtigte suchtkranke Männer und Frauen bereit hält. Der Staatssekretär informierte sich über die Schwere der Erkrankungen der Bewohnerinnen und Bewohner und Möglichkeiten der gesellschaftlichen und beruflichen Integration. „In der Einrichtung werden Suchtkranke behandelt, die eine langjährige Abhängigkeitserkrankung mit einer Vielzahl von Folgeschäden aufweisen. Viele dieser Menschen sind deshalb mittelfristig oder auch dauerhaft nicht in der Lage, eigenständig zu leben und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen“, so das Resümee. Dem werde im therapeutischen Umgang entgegen gewirkt und Verhaltensalternativen erarbeitet. „Hier leistet das Therapiezentrum vorbildliche Arbeit“, so Christoph Habermann. Erfreulich sei, dass der Träger die ambulanten Hilfeangebote, als zentralen Baustein des Therapiekonzeptes ausbauen möchte. Das „Persönliche Budget“ für alkoholabhängige Menschen spiele als Angebot in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle, betonte Habermann.
Weitere Informationen zu den Themenreisen sind im Internet unter http:/www.masgff.rlp.de/themenreisen zu finden.