| Tag der Arbeit

Schweitzer: Wir müssen Herausforderungen gemeinsam angehen

„Das diesjährige Motto des 1. Mai „Gute Arbeit, Sichere Rente, Soziales Europa“ ist bezeichnend dafür, vor welchen Herausforderungen Gewerkschaften, Unternehmen, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, aber auch wir als Vertreter der Politik stehen“, erklärte Arbeitsminister Alexander Schweitzer bei der DGB-Kundgebung in Trier. „Es liegt einiges vor uns. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns den anstehenden Aufgaben gemeinsam annehmen und Lösungen erarbeiten, die für die Zukunft tragfähig sind.“

Gewerkschaften hätten in der Vergangenheit viel geleistet, um gute Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten auszuhandeln. Teilweise wurden diese Errungenschaften hart erkämpft. In der Arbeitswelt von heute, die immer stärker durch technologischen Fortschritt, Globalisierung und internationalen Wettbewerbsdruck geprägt ist, sei es wichtig, dass es weiterhin starke Gewerkschaften gebe, die sich dafür einsetzen, dass der Wandel der Arbeitswelt nicht zu Lasten guter und fairer Arbeitsbedingungen geht. „Es darf nicht sein, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als reiner Kostenpunkt in der Bilanz der Unternehmen angesehen werden, der gering gehalten und mitunter noch gedrückt werden soll“, mahnte Schweitzer.

Gerade in Zeiten von globalem Wettbewerb sei es die Aufgabe von Gewerkschaften und Betriebsräten, die Entwicklungen in der Arbeitswelt mitzugestalten. Hierzu müsse vor dem Hintergrund des europäischen Zusammenwachsens auch über Landes- und Bundesgrenzen geschaut werden. „Der Wettbewerb hört nicht an den Grenzen zu unseren europäischen Nachbarn auf“, so der Minister. „Deshalb müssen wir uns für ein ‚Soziales Europa‘ stark machen.“ Hierzu zähle, dass in Europa soziale Mindeststandards beispielsweise für Löhne, soziale Sicherungssysteme, Arbeitnehmerrechte oder Mitbestimmung etabliert werden. Dabei gelte es dafür zu sorgen, die guten Standards in Deutschland nicht auszuhöhlen.

Zur Sicherung von „Guter Arbeit“ gehöre aber auch, den demografischen Wandel arbeitsmarktpolitisch zu gestalten. Auch wenn derzeit in Rheinland-Pfalz ein flächendeckender Fachkräftemangel nicht festzustellen sei, müssen bereits heute die Weichen für die Zukunft gestellt werden. Hierzu bedürfe es Strukturen, die es älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ermöglichen, bis zum Renteneintritt ihrer Tätigkeit nachzugehen und zugleich auch jungen Menschen Chancen bieten. Dies sei nicht nur im Sinne der Fachkräftesicherung eine wichtige Aufgabe, sondern auch mit Blick auf das Rentensystem.

„Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, sind keine geringen. Um ‚Gute Arbeit‘ zu etablieren, eine ‚Sichere Rente‘ zu ermöglichen und ein ‚Soziales Europa‘ zu schaffen, müssen wir zusammenarbeiten. Dabei sollten soziale Standards und soziale Gerechtigkeit die Grundlage unserer Arbeit sein“, betonte Arbeitsminister Schweitzer.

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