„Gerade die Arbeitswelt im produzierenden Gewerbe wird sich voraussichtlich grund-legend ändern“, sagte Arbeitsminister Alexander Schweitzer in seinem Grußwort bei der heutigen Veranstaltung in Koblenz mit dem Titel „Produktionsarbeit der Zukunft“. Bereits heute hat die Organisation der Arbeit wenig mit dem gemeinsam, wie Arbeit vor 30 Jahren gestaltet wurde.“
Die Auslöser hierfür seien in den Bereichen der Globalisierung, des demografischen Wandels und – vor allem im produzierenden Gewerbe – in der Technologisierung und der Digitalisierung zu finden, so der Minister weiter. Die Digitalisierung präge bereits heute Unternehmen, Organisationen und Verwaltungen. Sie gelte als zentraler Innovationstreiber und beeinflusse und verändere Geschäftsmodelle, Unternehmenskonzepte und -strategien sowie das Verhalten der Konsumenten und Nutzer. Forschungs- und Entwicklungszeiten werden immer kürzer, Produktlebenszyklen werden in einigen Branchen nur noch in Monaten statt in Jahren bemessen. Für die Beschäftigten bedeute dies eine qualitative Bereicherung ihrer Arbeit, aber auch erhöhte Anforderungen an ihre Fähigkeiten und Potenziale.
„Von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird dadurch eine ständige Anpassungsleistung gefordert – und zwar von Beschäftigten, die aufgrund der demografischen Entwicklung im Durchschnitt immer älter sind. Höhere Anforderungen treffen damit auf ältere Beschäftigte. Auf diesen Wandel zu reagieren und damit ihre Wettbewerbsfähigkeit erhalten zu können, ist eine zentrale Herausforderung für die Unternehmen und ihre Beschäftigten“, sagte der Arbeitsminister.
„Vor dem Hintergrund der steigenden Anforderungen wird es für die Unternehmen des produzierenden Gewerbes immer wichtiger, mit geeigneten Maßnahmen qualifizierte Mitarbeiter langfristig an sich zu binden und neue Fachkräfte gewinnen“, betonte auch Ulrich Dexheimer, Sprecher des Vorstandes der ISB. Als Förderbank unterstützt die ISB den rheinland-pfälzischen Mittelstand bei seinen Aktivitäten mit entsprechenden Förderprodukten und steht diesen beratend zur Seite.
Das Arbeitsministerium fördert mit seinem Ansatz „Zukunftsfähige Arbeit“ bereits seit 2008 verschiedene Projekte. Diese haben das Ziel, vor allem kleine und mittelständische Unternehmen beim Anpassungsprozess an die sich verändernden Rahmenbedingungen zu unterstützen. Das „Kompetenzzentrum Zukunftsfähige Arbeit in Rheinland-Pfalz“ beispielsweise unterstützt als zentrale Anlaufstelle Beschäftigte, Betriebe, Personalverantwortliche und betriebliche Interessenvertretungen dabei, Arbeitsbedingungen zukunftsfähig zu gestalten.
Die rheinland-pfälzische „Landesstrategie zur Fachkräftesicherung“ zielt außerdem auf mehrere Ebenen gleichzeitig ab - von der Nachwuchssicherung über die Erschließung bislang ungenutzter Potentiale bis hin zum Erhalt vorhandener Kompetenzen in den Betrieben. Eine wichtige Rolle spielt dabei zudem die Frage, wie sich rheinland-pfälzische Unternehmen im Wettbewerb um Fachkräfte als attraktive Arbeitgeber positionieren können.