| Wohnungslosigkeit

Schweitzer: „Housing First in Rheinland-Pfalz erfolgreich gestartet“ – Weitere Projekte sollen in 2024 folgen

Mit dem Modellprojekt „Housing First“ geht Rheinland-Pfalz seit diesem Jahr neue Wege bei Bekämpfung von Wohnungslosigkeit. Im Rahmen des Programms erhalten wohnungslose Menschen die Chance auf ein geregeltes Leben in einer dauerhaf-ten Wohnung. Seit dem Projektstart in Koblenz, Landau und im Westerwaldkreis konnten bereits elf wohnungslose Menschen eine Wohnung beziehen, weitere zwölf Personen wurden in die Projekte vor Ort aufgenommen, wie Sozialminister Alexander Schweitzer mitteilte.

„Jeder hat das Recht auf eine eigene Wohnung und das Bedürfnis nach Schutz, Privatsphäre und Normalität. Die eigene Wohnung soll den Grundstein für ein gelingendes und stabiles Leben legen. An den Bezug der eigenen vier Wände schließen sich begleitende Hilfen an, die zu einer weiteren Verbesserung und Stabilisierung der Lebensverhältnisse beitragen sollen“, erläuterte Schweitzer den „Housing First“-Ansatz.

Die drei Modellprojekte bieten Platz für jeweils acht Teilnehmende. Das Projekt des Caritasverbandes für die Diözese Speyer sowie das Projekt des AWO Kreisverbandes Koblenz-Stadt starteten im April 2023. Im Juni 2023 nahm das gemeinschaftliche Modellprojekt des Caritasverbandes Westerwald-Rhein-Lahn, des Diakonischen Werkes Westerburg sowie sechs Verbandsgemeinden im Westerwaldkreis die Arbeit auf. „Dass ‚Housing First‘ an den drei Standorten erfolgreich gestartet ist und Menschen, die lange Zeit wohnungslos waren, bereits nach wenigen Monaten eine eigene Wohnung beziehen konnten, freut mich sehr und unterstreicht die Wichtigkeit dieses zusätzlichen Bausteins im System der Hilfen für wohnungslose Menschen“, betonte Schweitzer. 

Wie sich die Lebensumstände der Betroffenen durch „Housing First“ in vergleichsweise kurzer Zeit deutlich verbessern können, zeigt ein typisches Beispiel: Nachdem das Leben eines Betroffenen bisher durch Drogensucht, Obdachlosigkeit und Aufenthalte in Haftanstalten geprägt war, konnte ihm durch „Housing First“ eine eigene Wohnung vermittelt werden. Das eigenverantwortliche Wohnen gelingt seither gut, in der Folge verbessert sich die soziale Integration und das Gesundheitsrisiko verringert sich.

In Rheinland-Pfalz liegen die Schwerpunkte der „Housing First“-Projekte in der Beratung und Begleitung der Wohnungslosen bei der Wohnraumakquise und in Unterstützungsangeboten nach dem Einzug in die Wohnung. Die Sach- und Personalkosten der drei Modellprojekte werden für drei Jahre jährlich mit insgesamt bis zu 340.000 Euro durch das rheinland-pfälzische Sozialministerium gefördert. Vor dem Hintergrund des erfolgreichen Starts soll das Programm im Jahr 2024 um drei weitere Projektstandorte erweitert werden.

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