Malu Dreyer verspricht sich von der Konferenz eine ehrliche Bestandsaufnahme, die Benennung von Problemen auf dem Weg zu einer erfolgreichen Integration und eine konstruktive und zielorientierte Diskussion darüber, wie diese Probleme gelöst werden können. „Dazu müssen alle Länder gemeinsam ihren Beitrag leisten“, hob Dreyer hervor. „Als Vorsitzland wollen wir in den kommenden zwölf Monaten die gleichberechtigte Teilhabe aller in Deutschland lebenden Menschen weiter voranbringen“, erklärte Dreyer. „Wir wollen den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die kulturelle Vielfalt stärken. Wir wollen die Gemeinsamkeiten in den Vordergrund stellen und eine Kultur des Miteinanders erreichen“, unterstrich die Ministerin.
Das spiegelt sich auch in dem Leitsatz „Integration: Im Interesse aller! Chancen erkennen – Kompetenzen nutzen – Teilhabe fördern“ wider, unter den Rheinland- Pfalz seinen Vorsitz gestellt hat“ erläuterte Maria Weber, Beauftragte der Landesregierung für Migration und Integration und Konferenzgeschäftsführerin. „Wir wollen, dass alle Menschen – egal welcher Herkunft – sich in unserem Land wohlfühlen und sich an der Gestaltung der Zukunft beteiligen können“, betonte Weber.
Höchste Priorität hat für Ministerin Dreyer die Überwindung sozialer Ungleichheit. Darin sehe sie als Sozial- und Integrationsministerin eine der größten Aufgaben auf dem gemeinsamen Weg zu einer gelungenen Integration. „Das ist für mich gegenüber den Menschen eine Verpflichtung, die alle Bereiche des Lebens umfasst: Bildung, Arbeit, soziale Sicherheit, Familie, Gesundheit, Kultur und Recht“, erklärte Dreyer. Gemeinsam mit den Kommunen müsse die Partizipation und Beteiligung vor Ort gestärkt werden. „Mit unserer Reform der kommunalen Beiräte sind wir in Rheinland-Pfalz auf gutem Weg“, betonte Dreyer.
Nach Ansicht der Ministerin muss besonders die Integration durch Bildung, Ausbildung und Arbeit weiter vorangebracht werden. „Auf die Fähigkeiten und wertvollen Potentiale der Migrantinnen und Migranten wollen wir nicht verzichten“, sagte Dreyer. In diesem Zusammenhang appellierte sie an den Bund, die in seiner Zuständigkeit liegenden Anerkennungsverfahren für im Ausland erworbene Bildungs-, Berufs- und Hochschulabschlüsse zu vereinfachen.
Einen weiteren Aufgabenschwerpunkt sieht die Ministerin im Ausbau von Betreuungs- und Bildungsangeboten für Kinder. “Rheinland-Pfalz kann hier auf sehr gute Erfahrungen zurückgreifen. Beispielsweise mit dem Programm ‚Zukunftschance Kinder - Bildung von Anfang an’, dem kostenlosen Besuch von Kindertagesstätten ab dem zweiten Lebensjahr und der frühen Sprachförderung“, sagt Dreyer.
Den Vorsitz will Ministerin Dreyer auch nutzen, um die gute länderübergreifende Zusammenarbeit weiter auszubauen. „In vielen Bereichen arbeiten wir erfolgreich zusammen, beispielsweise bei der Einführung eines einheitlichen Integrationsmonitorings. Hier soll bis Ende 2010 eine erste länderübergreifende Auswertung zum Stand der strukturellen Integration, zum Beispiel in Bildung, Ausbildung, Arbeitsmarkt und wirtschaftlicher Integration erarbeiten werden“, sagte die Ministerin.
Die Konferenz der für Integration zuständigen Ministerinnen und Minister, Senatorinnen und Senatoren der Länder koordiniert die Integrationspolitik der Länder und fördert den Austausch von Informationen und Erfahrungen. Die Geschäfte der 6. Konferenz leitet die Beauftragte der Landesregierung für Migration und Integration (BLMI) im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen Rheinland-Pfalz. Weitere Informationen zur Integrationsministerkonferenz sind auch auf der Internetseite: www.masgff.rlp.de/intmk zu finden.