Die Ergebnisse der Studie werde man nutzen, um die Unterstützung für solche Wohnformen weiter zu verbessern, sagte Demografieministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler. „Bereits während der Untersuchungsphase haben wir Zwischenergebnisse und Hinweise bekommen, die wir aufgreifen konnten. So wurde zum Januar 2015 die Landesberatungsstelle Neues Wohnen, als zentraler Ansprechpartner für die Initiativen, Kommunen und die Wohnungswirtschaft eingerichtet.“ Zudem haben das Demografie- und das Finanzministerium gemeinsam ein Förderangebot für Wohngruppen geschaffen. „Auch unsere aktuelle gemeinsame Broschüre mit Best-Practice-Beispielen und Finanzierungsmodellen kann Interessierten als Orientierung dienen“, ergänzte Bauministerin Doris Ahnen.
Zu den Studienergebnissen erklärte Professorin Dr. Annette Spellerberg von der TU Kaiserslautern: „Die neuen Netzwerke und Wohnprojekte verbinden bedürfnisgerechte Wohnungen, ein ansprechendes Wohnumfeld mit Gemeinschaftsflächen, gute Nachbarschaft und hohe energetische Standards miteinander.“ Eine große Herausforderung für die Verwirklichung solcher Projekte seien laut Studie die oft hohen Erwartungen an gemeinschaftliche Wohnprojekte. So soll der Wohnraum bezahlbar und barrierefrei sein, große Gemeinschaftsräume bieten und Platz für den individuellen Freiraum lassen. Gerade mit Blick auf die Kosten sei dies nicht immer einfach. Zudem stellten die Grundstückssuche, die Finanzierung, und die Suche nach geeigneten Fördermaßnahmen Hürden da. Als Lösungsansatz regte die TU Kaiserslautern gezieltere Beratung durch einen zentralen Ansprechpartner, durch Moderatoren und Gruppentrainer an.
Wie die Umsetzung gemeinschaftlicher Wohnprojekte dennoch gelingt, zeigen das Projekt Vis-a-Vis aus Mainz und die Dorfgenossenschaft Gillenfeld, die sich auf der Tagung präsentieren. Die Ministerinnen lobten im anschließenden Talk das Engagement der beiden Initiativen: „Für die neuen Wohnformen gibt es viel Rückenwind. Entscheidend sind aber engagierte Akteure in der Gruppe, eine gute Beratung sowie ein Dialog aller Beteiligten.“
In Rheinland-Pfalz gibt es inzwischen über 110 realisierte Projekte - vom Generationenhof über Mietergemeinschaften bis hin zu ganzen Mehrgenerationenquartieren oder -dörfern. Rund 85 davon sind Wohn-Pflege-Gemeinschaften.
Die Studie unter dem Titel "Neue Formen des Zusammenwohnens in Rheinland-Pfalz“ und die Broschüre „Förderung gemeinschaftlicher Wohnformen in Rheinland-Pfalz“ können unter <link http:>www.wohnen-wie-ich-will.rlp.de runtergeladen oder über den <link bestellservice>Bestellservice@msagd.rlp.de bestellt werden. Weitere Informationen können über die Landesberatungsstelle Neues Wohnen in Mainz <link http:>neues-wohnen.lzg-rlp.de angefragt werden.
|
Gemeinschaftliches Wohnen
Neue Studie zeigt Hürden und Chancen
Gemeinschaftliche Wohnformen liegen im Trend: In den letzten Jahren ist eine Vielzahl neuer Wohnmodelle entstanden. Das Forschungsprojekt „Gemeinschaftliche Wohnprojekte und Nachbarschaft. Entstehungsbedingungen, subjektive Konzepte und Erfolgsfaktoren“ der Technischen Universität Kaiserslautern hat die Umsetzung neuer Wohnprojekte begleitet. Auf dem heutigen Aktionstag Wohnen wurden die Studienergebnisse des vom Finanzministerium geförderten und in Kooperation mit dem Sozialministerium durchgeführten Projektes auf dem Gelände der Landesgartenschau in Landau vorgestellt.

