Neue Interventionsstellen für Bad Breisig, Mayen, Cochem, Neuwied und Betzdorf

Frauen

Nr. 128-5/08

Das rheinland-pfälzische Hilfeangebot für Frauen, die von Gewalt in engen sozialen Beziehungen betroffen sind, wird um neue Interventionsstellen erweitert. Das teilte Frauenministerin Malu Dreyer heute in Mainz mit. Die neuen Interventionsstellen gehen im September in Mayen, Neuwied, Cochem, Bad Breisig und Betzdorf an den Start. Träger der Interventionsstellen sind die Caritasverbände Rhein-Mosel-Ahr, Mosel-Eifel-Hunsrück und Rhein-Wied-Sieg und der Verein Frauen für Frauen Bad Breisig. Das Land fördert die Interventionsstellen mit insgesamt 100.000 Euro pro Jahr.

Das Land hat nach Angaben der Ministerin seit 2003 Interventionsstellen in Westerburg, Trier, Mainz, Kaiserslautern, Ludwigshafen, Bad Kreuznach, Koblenz und Daun aufgebaut. Die Stellen kümmern sich um Opfer von Beziehungsgewalt. Anders als Frauenhäuser und Frauen-Notrufe, die von ihren Klientinnen aufgesucht werden, nehmen die Interventionsstellen unmittelbar im Anschluss an einen Polizeieinsatz Kontakt zu den von Gewalt in engen sozialen Beziehungen betroffenen Frauen auf. Sie leisten vor allem kurzfristige Krisenintervention und psychosoziale Erstberatung, geben Informationen zu den rechtlichen Möglichkeiten und erarbeiten in Zusammenarbeit mit der Polizei ein individuelles Schutz- und Sicherheitskonzept.

Neben den Frauen sind häufig Kinder Leidtragende von Gewalt in engen sozialen Beziehungen. Wie auch sie noch besser geschützt werden können und welche Möglichkeiten einer stärkeren Vernetzung von Frauen- und Kinderschutz es gibt, diese Fragen stehen im Mittelpunkt vieler regionaler und überregionaler Fachveranstaltungen in diesem Jahr. Die Ergebnisse werden in ein Konzept zur Intensivierung der Zusammenarbeit von Polizei, Schutzeinrichtungen und Familiengerichten zum Wohl von Kindern einfließen.

Gemeinsam mit dem Bildungsministerium fördert das Frauenministerium außerdem Fortbildungen, die den Blick von Erzieherinnen und Erziehern für die Mitbetroffenheit von Kindern durch Partnergewalt schärfen soll. Projektträger ist die Landesarbeitsgemeinschaft ?Anderes lernen? in Kooperation mit den Frauennotrufen.

Der Ausbau des Interventionsnetzes wird begleitet durch eine Fortbildungsreihe für Ärztinnen und Ärzte und weitere Berufsgruppen im Gesundheitsbereich. Sie sind oft diejenigen, die die Situation der Frauen als Erste erkennen und ihnen helfen können. Nach erfolgreichen Pilotveranstaltungen in Mainz und Neustadt sind in Zusammenarbeit mit der Fortbildungsakademie der Landesärztekammer, der Landeszentrale für Gesundheitsförderung Rheinland-Pfalzund den auf lokaler Ebene gegen Gewalt arbeitenden Regionalen Runden Tischen Schulungen in allen Landesteilen geplant.

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