„Derzeit haben wir bei den Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten eine deutliche Fachkräftelücke in Rheinland-Pfalz. Seit Jahren bauen wir die Ausbildungskapazitäten aus, um diesem Fachkräfteengpass entgegenzuwirken. Die größte Hürde um die Ausbildungszahlen zu steigern, stellt jedoch das von den Auszubildenden zu zahlende Schulgeld dar. Wir haben uns aus diesem Grund mit unseren Partnerinnen und Partnern im Gesundheitswesen entschieden, die Physiotherapieausbildung strukturell in das System der Krankenhausbetriebskostenfinanzierung zu integrieren. Dadurch können wir schulgeldfreie Ausbildungsplätze an den Krankenhäusern anbieten“, erklärte Arbeits- und Sozialstaatssekretär Dr. Alexander Wilhelm.
Die Fachkräftesicherung in den Gesundheitsfachberufen ist ein Schwerpunkt der rheinland-pfälzischen Landesregierung. Dazu zählt auch, dass die Ausbildungen an den Schulen des Gesundheitswesens schulgeldfrei angeboten werden. Dies wurde im Koalitionsvertrag 2016 verankert; in einem ersten Schritt soll die Schulgeldfreiheit für die Ausbildung der Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten umgesetzt werden.
Das gilt auch für die Physiotherapieschule des Berufsförderungswerkes (Bfw) Mainz. Das Besondere an der Bfw und der Physiotherapieschule ist der inklusive Ansatz, bei dem Auszubildende mit und ohne Behinderung gemeinsam die Physiotherapieausbildung absolvieren.
Um den inklusiven Ansatz zu erhalten und eine schulgeldfreie Ausbildung anzubieten, arbeitet die Landesregierung gemeinsam mit den Beteiligten an einer zeitnahen Lösung: „Wir führen mit mehreren Akteuren des Gesundheitswesens seit einiger Zeit dazu intensive Gespräche. Die Herausforderung besteht darin, die Physiotherapieschule des BfW in die Krankenhausbetriebskostenfinanzierung zu integrieren, um schulgeldfreie Ausbildungsplätze anbieten zu können, und gleichzeitig den inklusiven Ansatz der Ausbildung zu erhalten. Ich bin jedoch sehr zuversichtlich, dass es bald zu einer Lösung kommt, da verschiedene Krankenhäuser bereits eine entsprechende Bereitschaft signalisiert haben“, so Wilhelm. „Denn das Bfw leistet mit seiner Physiotherapieausbildung einen unverzichtbaren Beitrag zur Fachkräftesicherung.“
Dazu erklärt der Landesbeauftragte für die Belange behinderter Menschen Matthias Rösch: „Das Berufsförderungswerk Lerchenberg ist vorbildlich mit seinem inklusiven Ansatz. Hier werden Menschen mit und ohne Behinderungen in verschiedenen Gesundheitsberufen gemeinsam und erfolgreich ausgebildet. Das Berufsförderungswerk hat damit bundesweit eine besondere Bedeutung. Seine innovative Entwicklung, die auch durch die Verbände der Menschen mit Behinderungen in seiner Trägerschaft zu verdanken ist, gilt es bei der anstehenden Lösung zu sichern. Dafür setze ich mich als Landesbehindertenbeauftragter ein.“
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Physiotherapieausbildung