Bei der insgesamt dreitägigen Delegationsreise stand ein umfangreiches Programm an: Im e-Estonia Briefingzentrum informierte Projektleiterin Erika Piirmets die Delegation über das „e-Estonia“-Konzept einer durchgängig digitalisierten Verwaltung. In einer durch Ats Albre, Präsident des estnischen Verbandes für Informationstechnologie (ITL), organisierten Gesprächsrunde tauschte sich die Gruppe mit Vertreterinnen und Vertretern der Mitgliedsfirmen des IT-Branchenverbands über die wirtschaftlichen Entwicklungschancen in einem digitalen Staat aus. Auch die Deutsch-Baltische-Handelskammer (AHK) gab einen Überblick zu Potenzialen und Herausforderungen einer ausgeprägten Digitalisierung von Staat und Wirtschaft. Mit Peep Peterson, estnischer Gewerkschafter und ehemaliger Minister für Arbeit und Gesundheit, diskutierte die Delegation über die Auswirkungen ebendieser digitalen Transformation auf Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Bei einer Besichtigung des Tallinner Frachthafens Muuga – ein Containerterminal des Port of Hamburg International Business (HHLA) – stellte Riia Sillave, Vorstandsvorsitzende der HHLA TK, das Digitalisierungsprojekt des Terminals vor. Im Strategiezentrum der Tallinner Stadtverwaltung haben Vizebürgermeister Joosep Vimm, Chief Digital Officer der Stadt Tallinn Martin Männil und Innovationsexperte Mark-Emil Talivere Projekte und Prozessmechanismen der digitalen Verwaltungsstruktur Tallinns präsentiert.
Ein besonderer Höhepunkt der Reise war der Empfang der Delegation bei der deutschen Botschafterin Annette Klein in der Residenz der deutschen Botschaft Tallinn. Die Botschafterin informierte die Delegation über die politische Lage Estlands und legte die Akzeptanz der estnischen Bevölkerung bezüglich des digitalisierten Staats dar. Bei einem gemeinsamen Mittagessen in der Residenz hatte die Delegation die Gelegenheit, sich mit Vertreterinnen und Vertretern des estnischen Staates, der Wissenschaft und der Gesellschaft auszutauschen. „Ich bedanke mich ausdrücklich bei Botschafterin Annette Klein für die Zeit, die sie uns als Delegation gewidmet hat“, betonte Minister Schweitzer.
Zum Hintergrund: Minister Schweitzer begleitete damit seit Beginn der aktuellen Legislaturperiode die zweite Delegation des Ministeriums nach Estland. Mit Dr. Oliver Kemmann (Gründungsmitglied IT-Klub Rheinhessen und CEO der Firma robotspaceship), David Langner (Oberbürgermeister der Stadt Koblenz und Vorsitzender des Städtetages Rheinland-Pfalz), Ulrich Latour (Technologie-Beratungsstelle Rheinland-Pfalz), Prof. Dr. Holger Mühlenkamp, (Rektor der Deutschen Universität für Verwaltungswissenschaften in Speyer), Prof. Dr. Dieter Rombach (Gründungsdirektor Fraunhofer IESE, Vorstandsvorsitzender SIAK e.V.), Karsten Tacke (Hauptgeschäftsführer der Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz) und Karina Szwede (stellv. Hauptgeschäftsführerin IHK Koblenz) war die Delegation auch in diesem Jahr hochkarätig besetzt.