„Lediglich aufgrund ihrer Behinderung wurden beispielsweise hunderttausende von Menschen während der Terrorherrschaft der Nationalsozialisten zwangssterilisiert und umgebracht. Die unfassbaren Verbrechen der Nationalsozialisten haben tiefe Spuren in unserer Gesellschaft hinterlassen und verlangen von uns eine besondere Wachsamkeit, dass so etwas nie wieder passiert“, erklärte Ottmar Miles-Paul. Besonders in einer immer hektischer werdenden Gesellschaft tue es Not, dass die Menschen innehalten und verstärkt aufeinander achten. Gerade diejenigen, die von Ausgrenzung und Benachteiligungen betroffen oder bedroht sind, müssten in die Mitte der Gesellschaft rücken. „Deshalb ist die Verwirklichung des Ziels der Inklusion, also dem gleichberechtigten Leben behinderter und nichtbehinderter Menschen mitten in der Gesellschaft auch so wichtig. Das menschenverachtende Gedankengut des ‚unwerten Lebens‘ der Nationalsozialisten darf in unserer Gesellschaft nicht einmal mehr den Hauch einer Chance haben“, erklärte Ottmar Miles-Paul am Rande der Kranzniederlegung auf dem Klinikfriedhof in Klingenmünster. Von den mehr als 300.000 Menschen mit Behinderungen und psychiatrischen Erkrankungen, die der menschenverachtenden Ideologie der Nationalsozialisten zum Opfer fielen, hat die Einrichtung in Klingenmünster circa 2.000 Opfer zu beklagen.
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Menschen mit Behinderungen
Miles-Paul: Die Opfer dürfen nicht vergessen werden
Anlässlich der Veranstaltung zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus im Pfalzklinikum in Klingenmünster am 27. Januar appellierte der Landesbeauftragte für die Belange behinderter Menschen in Rheinland-Pfalz, Ottmar Miles-Paul, dass die Opfer des Nationalsozialismus nie vergessen werden dürfen. „Die Morde der Nationalsozialisten an den verschiedenen Bevölkerungsgruppen müssen eine Mahnung für die Achtung der Menschenwürde in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens und für eine Gesellschaft der Vielfalt sein“, so Miles-Paul.
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