Die Beschlüsse wertet die Ministerin auch als eine politische Bankrotterklärung für Bundesgesundheitsminister Rösler. Die Koalition habe jetzt genau das beschlossen, wovor der Bundesgesundheitsminister noch im März 2010 im Deutschen Bundesstag gewarnt habe, als er sagte, „dass es fatal wäre, den Beitragssatz in der jetzigen Krisenzeit zu erhöhen“, und schlichte Kostendämpfungsmaßnahmen wiederholt abgelehnt habe. Die Politik der Bundesregierung sei außerdem eine Ohrfeige für die FDP- und die CDU-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag, die immer wieder gegen steigende Beitragsbelastungen argumentiert hätten.
„Die Vorschläge der Bundesregierung schwächen die Gesetzliche Krankenversicherung im Wettbewerb mit der privaten Krankenversicherung und führen zu einer Entsolidarisierung. Wir brauchen in Zeiten wirtschaftlicher Probleme und steigender Gesundheitsausgaben nicht weniger, sondern mehr Solidarität. Vor allem aber darf die Solidarität nicht an der Versicherungspflichtgrenze enden“, so die Ministerin. Die Zweiteilung der Krankenversicherungsmarktes, in deren Folge sich gerade die Menschen mit starken Schultern durch einen Wechsel in die private Krankenversicherung aus dem Solidarsystem verabschieden könnten, müsse endlich überwunden werden. Die Einführung einer Bürgerversicherung sei das Gebot der Stunde.