Malu Dreyer: Vorausschauende Personalpolitik f&uuml;r Betriebe wichtig - <br>JUMP-Plus-Programm muss sofort umgesetzt werden

Arbeitsmarktzahlen

Nr. 132-2/03

Traditionell wirke sich die Ferienzeit auch auf dem Arbeitsmarkt aus. Einstellungen erfolgten nur verhalten, Ausbildungen würden erst später begonnen und nach Schulende würden sich, so Ministerin Malu Dreyer, viele Jugendliche arbeitslos melden. Diese Entwicklung spiegele sich in den aktuellen Arbeitslosenzahlen. So sei die Zahl der arbeitslosen Menschen in Rheinland-Pfalz erneut angestiegen: Im Juli seien rund 4.500 Personen mehr arbeitslos gemeldet als noch im Vormonat. Ein besonderer Handlungsbedarf bestehe, so Ministerin Dreyer, weil fast ausschließlich junge Menschen von diesem Anstieg betroffen seien.

Zwar sei in jedem Jahr um diese Zeit ein Anstieg der jugendlichen Arbeitslosen zu beobachten, da sich in den Monaten Juni bis August besonders viele Personen nach abgeschlossener schulischer oder beruflicher Ausbildung arbeitslos meldeten. In der Personengruppe der unter 20jährigen entspreche die Entwicklung diesbezüglich auch den Sommermonaten der Vorjahre. Der eklatant hohe Anstieg arbeitsloser junger Menschen zwischen 20 und 25, so die Ministerin, sei jedoch überwiegend auf Probleme des Übergangs von der Ausbildung in den Beruf zurückzuführen.

Die Ministerin rief daher die Betriebe auf, sich ihrer Verantwortung gegenüber den Jugendlichen zu stellen. Jugendliche, die nach der Ausbildung keine Beschäftigung fänden, wären schnell demotiviert, da ihre gerade erst erworbenen und zertifizierten Qualifikationen nicht nachgefragt würden. Hier liege, so die Ministerin, ein großes Innovationspotential für Betriebe. „Nutzen Sie das Engagement und die Leistungsbereitschaft dieser jungen Menschen für Ihre Betriebe und schaffen Sie neue Arbeitsplätze für diesen Personenkreis“, so Ministerin Dreyer.

Dies sei umso wichtiger, als der Ifo-Index für Westdeutschland, der die Stimmung in der Wirtschaft messe, im Juli zum dritten Mal in Folge leicht angestiegen sei. Dieses Plus spreche dafür, so die Ministerin, dass Deutschland vor einer Phase der wirtschaftlichen Erholung stehe. Gerade vor diesem Hintergrund solle die Wirtschaft durch die Einstellung gut qualifizierter junger Menschen auf den Aufschwung vorbereitet sein.

Die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe werde durch weitere Initiativen wie etwa die Aussetzung der Ausbildereignungsverordnung für fünf Jahre oder durch schnelle und gezielte Unterstützung jugendlicher Sozialhilfeempfänger erhöht, so Ministerin Dreyer.

Die sofortige Umsetzung des Sonderprogramms der Bundesregierung zum Einstieg arbeitsloser Jugendlicher in Beschäftigung und Qualifizierung (JUMP PLUS) könne, so die Ministerin, ebenfalls zur Entspannung der Situation arbeitsloser Jugendlicher beitragen. Sie bat daher sowohl die rheinland-pfälzischen Arbeitsämter als auch die Kommunen, dieses Sonderprogramm intensiv zu nutzen.

Neben den Hilfen von Politik und Wirtschaft müssten aber auch die Jugendlichen Zugeständnisse machen: Nicht in jedem Falle könne sichergestellt werden, dass die jungen Menschen auch in Heimatnähe einen Ausbildungsplatz oder Arbeitsplatz erhielten. Hier sei Mobilität gefragt. Der Lehrstelle oder Arbeitsstelle, so die Ministerin, solle im Zweifelsfalle die größere Priorität eingeräumt werden.




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