„Ich freue mich, dass die Beteiligung von Menschen mit Sehbehinderungen am gesellschaftlichen Leben in den vergangenen Jahren stetig zugenommen hat, sage aber auch, dass es noch viele Barrieren abzubauen gilt“, erklärte Sozialministerin Malu Dreyer. „Es ist daher ein wichtiges Ziel unseres Landesgesetzes zur Herstellung gleichwertiger Lebensbedingungen für Menschen mit Behinderungen, dass öffentliche Gebäude und Verkehrsmittel gut aufzufinden und erreichbar sind. Wir haben in Rheinland-Pfalz daher mittlerweile eine Reihe von Leitsystemen für blinde und sehbehinderte Menschen geschaffen. Das kommt nicht nur sehbehinderten Menschen zugute, sondern erleichtert die Orientierung für alle. Deshalb muss das zum Standard werden“, so die Ministerin. Die rheinland-pfälzische Landesregierung werde daher auch weiterhin die Barrierefreiheit für sehbehinderte Menschen verbessern.
Für Ottmar Miles-Paul, der selbst sehbehindert ist, ist vor allem der gleichberechtigte Zugang zu Informationen ein zentrales Anliegen, um sehbehinderten Menschen die volle Teilhabe am Leben der Gesellschaft zu ermöglichen. „Ich freue mich zum Beispiel, dass das ZDF sein Angebot an Filmen mit Audiodeskription, also mit einer Beschreibung visueller Filmszenen für blinde und sehbehinderte Menschen, stetig ausbaut. Im Jahr 2009 waren es 4.500 Sendeminuten, die mit dieser für blinde und sehbehinderte Menschen wichtigen Hilfe produziert wurden“, so Miles-Paul. Ein weiteres positives Beispiel aus dem Alltag sei, dass immer mehr Geschäfte Preisschilder in größerer Schrift haben und entsprechende Hilfen angeboten werden. Hier sei Nachahmung ausdrücklich erwünscht.