Nr. 102-4/03
Die Verbesserung der Situation in der Pflege ist der rheinland-pfälzischen Sozialministerin Malu Dreyer ein wichtiges Anliegen. In der Berliner Landesvertretung stellte die Ministerin heute im Rahmen der Veranstaltungsreihe ?Politischer Weinkeller? die von ihr gestartete Offensive „Menschen pflegen“ vor. Sie soll dazu beitragen, auch künftig eine menschliche, qualitativ hochwertige und wirtschaftliche Pflege zu gewährleisten. Kernelemente der Qualitätsoffensive sind Maßnahmen zur Qualitätssteigerung in der Pflege, eine Bildungs- und Fachkräfteoffensive, ein Aktionsprogramm Demenz sowie mehr Informationen und Mitsprache für pflegebedürftige Menschen und ihre Familien. Beim Politischen Weinkeller zu Gast waren auch die Leitende Ärztin des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung Rheinland-Pfalz, Ursula Weibler-Villalobos, und der Geschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Rheinland-Pfalz/Saarland, Wolfgang Krause.
„Für die Landesregierung hat die Pflege seit langem einen hohen Stellenwert“, wie die Ministerin unterstrich. Rheinland-Pfalz verfüge über eine flächendeckende pflegerische Infrastruktur, die sich an dem Grundsatz „ambulant vor stationär“ orientiere. Vor dem Hintergrund demographischer Veränderungen müsse die Pflege jedoch weiterentwickelt werden. Sie habe daher die Qualitätsoffensive ?Menschen pflegen? initiiert, um gemeinsam mit den beteiligten Partnerinnen und Partnern eine qualitativ hochwertige und menschliche Versorgung Pflegebedürftiger im Land auch für die Zukunft sicherzustellen, so die Ministerin.
Im Mittelpunkt der Pflege stehe der Mensch. Dies seien zum einen die Pflegebedürftigen, die ein Recht auf eine hohe Qualität individueller Pflege hätten. Zum anderen seien dies aber auch die professionellen Pflegekräfte und die pflegenden Angehörigen, die ein Recht auf Rahmenbedingungen hätten, die ihnen die Sicherung einer qualitativ hochwertigen Pflege ermöglichen. Die Offensive solle die Situation beider Gruppen spürbar verbessern. Die Ministerin hob in diesem Zusammenhang auch das hohe Pflegeengagement in den Familien hervor, das es zu unterstützen gelte.
Im Rahmen der Qualitätsoffensive sei ein Maßnahmenpaket geschnürt worden, mit dem eine hohe Qualität der Pflege erreicht und gesichert, die Fachkräftesituation optimiert, die Situation von Menschen mit Demenz spürbar verbessert und die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen durch umfassende Informationen und verbesserte Mitspracherechte unterstützt werden sollen. Schwerpunkte seien dabei die Umsetzung der im Landespflegeausschuss entwickelten Leitsätze für die Pflege, die Feststellung der Ursachen und die Beseitigung von Qualitätsmängeln in der Pflege und die Einleitung eines Best-practice-Prozesses. Ein weiterer Baustein der Qualitätsoffensive sei die inzwischen gestartete Bildungs- und Fachkräfteoffensive Pflege für Rheinland-Pfalz mit einer Werbekampagne, der landesrechtlichen Umsetzung des Altenpflegegesetzes, einem Modellprojekt ?Integrierte Kranken- und Kinderkrankenpflegeausbildung?, gezielten Maßnahmen der Arbeitsverwaltung und einer Studie zur Fachkräftesituation und zum Fachkräftebedarf. Darüber hinaus habe das Ministerium ein Aktionsprogramm für Menschen mit Demenzerkrankungen unter anderem mit einem Modellprojekt des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung zur Optimierung der Versorgung demenziell erkrankter Menschen in stationären Einrichtungen gestartet.
Diese vielfältigen Initiativen und Maßnahmen dokumentierten das hohe Engagement der Landesregierung für eine zukunftsorientierte und qualitätsgesicherte Pflege im Interesse der Pflegebedürftigen, ihrer Angehörigen und aller beruflich Pflegenden, so die Ministerin.