Nr. 019-5/05
„Viva Familia“, der Name steht für eine neue Initiative, mit der die rheinland-pfälzische Familienministerin Malu Dreyer Menschen Mut zur und Lust auf Familie machen will. Heute stellte die Ministerin ihren politischen Schwerpunkt in der rheinland-pfälzischen Landesvertretung in Berlin einem interessierten bundesweiten Publikum vor. „Viva Familia - es lebe die Familie - ist durchaus wörtlich gemeint. Das Motto unterstreicht die Bedeutung von Familien und Kindern für die Zukunft unserer Gesellschaft. Um die gestiegenen Anforderungen, die heute an sie gestellt werden, zu meistern, brauchen Familien entsprechende Rahmenbedingungen und die Unterstützung der gesamten Gesellschaft“, erklärte die Ministerin. Schwerpunkte ihrer Initiative seien demnach die Stärkung der Kompetenzen von Familien, die Gesundheit von Kindern und Familien, Arbeit und Ausbildung für junge Menschen, eine familienbewusste Arbeitswelt und Hilfen für Familien in Notlagen. Die Initiative hat es sich insbesondere zum Ziel gesetzt, Familien in ihrem Alltag aufzusuchen und auch Menschen in schwierigen Situationen zu erreichen.
„In unserer älter werdenden, von vielen Umbrüchen gekennzeichneten Gesellschaft wird das, was Familien leisten, immer wichtiger. Partnerschaft leben, Kinder zu selbstbewussten Persönlichkeiten erziehen, Beruf und Familie verbinden, Angehörige pflegen - all das und noch vieles mehr macht den unschätzbaren Wert von Familie aus“, sagte die Ministerin. „Wir möchten, dass sich mehr Menschen den Wunsch nach einer Familie erfüllen können“. Daher habe die Unterstützung von Familie in all ihren Formen und der Einsatz für eine kinder- und familienfreundliche Lebensumwelt für die Landesregierung eine hohe Priorität. Ihre Initiative „Viva Familia“ setze mit einer Vielzahl von Aktivitäten und Maßnahmen an diesem Ziel an und trage auch dazu bei, einen gesamtgesellschaftlichen Wertewandel zugunsten von Familie herbeizuführen.
Eine wesentliche materielle Basis für Familien seien Arbeit und Ausbildung insbesondere für junge Menschen, so die Ministerin. Mit dem Programm „U 25 - Ausbildung oder Arbeit für jeden unter 25-Jährigen“ im Rahmen von Viva Familia soll der ab dem kommenden Jahr geltende Rechtsanspruch junger Menschen auf einen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz oder ein Aktivierungsangebot erfüllt werden. Das Land setze beispielsweise durch den Einsatz von Jugend-Scouts, Job-Füxen und Berufs-Mentoren auf frühzeitige, vorbeugende Maßnahmen, um Arbeitslosigkeit oder Hilfebedürftigkeit erst gar nicht entstehen zu lassen. Auch die Arbeitswelt müsse sich verstärkt auf die Bedürfnisse von Familien einstellen, so die Ministerin. Von einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf profitierten nicht nur die Beschäftigten, sondern auch Arbeitgeber. Das Land will Unternehmen und Verwaltungen im Land motivieren, mit Hilfe des von der gemeinnützigen Hertie-Stiftung initiierten so genannten Auditverfahrens „Beruf und Familie“ ihre Familienfreundlichkeit prüfen zu lassen und zu verbessern.
„Viva Familia“ gehe auch neue, teils unkonventionelle Wege, so die Ministerin. Zur Stärkung der Familienkompetenzen sollen beispielsweise Hebammen darauf vorbereitet werden, Eltern über die medizinische und pflegerische Betreuung hinaus praktische Hilfestellung bei Alltagsproblemen zu geben und ihnen bei der Überwindung von Schwierigkeiten in der neuen Familiensituation zu helfen. In der Suchtprävention habe das Ministerium gemeinsam mit Partnern den Ansatz „Zu Gast bei Familie ...“ entwickelt. In zwanglosen Gesprächsrunden im privaten Umfeld soll Eltern Gelegenheit gegeben werden, sich unter Anleitung ehrenamtlicher Moderatorinnen und Moderatoren über Probleme wie Drogen und Sucht auszutauschen. Die Organisation der Gesprächsrunden solle nach dem Schneeballsystem funktionieren. Das Jahr 2005 wird darüber hinaus für das Ministerium zum „Jahr der Kindergesundheit“. Themenschwerpunkte sind neben der Suchtprävention die Gesundheit um Schwangerschaft und Geburt, Gesundheit im Alltag, Kinder mit chronischen Krankheiten oder Behinderungen.