Malu Dreyer: Reformdruck stellt auch Krankenhäuser vor neue Aufgaben

Gesundheitspolitik

Nr. 095-3/03

Der Reformdruck im Gesundheitswesen stellt auch die Krankenhäuser vor große Herausforderungen, wie Gesundheitsministerin Malu Dreyer heute bei einer Veranstaltung des Gesundheitsministeriums mit dem Titel „Gesundheitsreform im Dialog: Krankenhäuser im Wandel“ in Trier unterstrich. Die Veranstaltung ist die letzte von drei Regionalkonferenzen im Land, in deren Rahmen das Ministerium Schwerpunktthemen der Gesundheitspolitik mit den gesundheitspolitischen Akteuren in Rheinland-Pfalz diskutiert. Die Ministerin hob die große Leistungsfähigkeit und hohe Effizienz der rheinland-pfälzischen Krankenhäuser hervor; dies sei eine wesentliche Voraussetzung, um die künftigen Herausforderungen bestehen zu können. In Zukunft werde außerdem die Zusammenarbeit zwischen Krankenhäusern beispielsweise im Rahmen von Krankenhausverbünden einen noch höheren Stellenwert haben. Auch hier gebe es in Rheinland-Pfalz bereits eine Reihe sehr positiver Beispiele, so die Ministerin.

Malu Dreyer: „Die von der Bundesregierung geplante Gesundheitsreform beinhaltet ein Paket von Maßnahmen, mit dem die Qualität und die Wirtschaftlichkeit der medizinischen Versorgung verbessert werden kann. Die Reform wird dazu beitragen, das solidarische Krankenversicherungssystem langfristig zu sichern und die eigenverantwortliche Rolle der Patientinnen und Patienten zu stärken.“ Wenn auch die anstehende Gesundheitsreform nicht den Fokus auf den Krankenhaussektor richte, seien doch bereits mit der Reform 2000 wichtige Weichen gestellt worden. Als Beispiele nannte die Ministerin die Umstellung auf das neue Entgeltsystem und die Auflösung der starren Grenzen zwischen stationärer und ambulanter Versorgung.

Die Krankenhauslandschaft im Land sei auf diesen Prozess gut vorbereitet. Die Palette der stationären Versorgung reiche vom kleinen Fachkrankenhaus und vom kleinen Krankenhaus der Grundversorgung über Regel- und Schwerpunktkrankenhäuser bis hin zum Krankenhaus der Maximalversorgung. Die hohe Leistungsfähigkeit der stationären Versorgung im Land zeige sich nicht zuletzt in der im Bundesvergleich geringen Verweildauer der Patientinnen und Patienten. Die Verweildauer im Krankenhaus liege in Rheinland-Pfalz bei durchschnittlich 9,3 Tagen; der Bundesdurchschnitt liege dagegen bei 9,8 Tagen. Auch bei der Zahl der Betten und Plätze mit 663 Betten pro 100.000 Einwohner sei Rheinland-Pfalz besser als der Bundesdurchschnitt mit 675 Betten pro 100.000 Einwohner.

Die Ministerin sieht dies nicht zuletzt als einen Erfolg der konsequenten Krankenhausplanung, die weitgehend im Einvernehmen mit den Verbänden der Krankenkassen und Krankenhäuser erfolge. Derzeit werde ein neuer Krankenhausplan erstellt, der ein besonderes Augenmerk auf die Bildung von Krankenhausverbünden richte. Darüber hinaus gehe es angesichts des neuen Entgeltsystems auch darum, die bedarfsgerechte und ortsnahe Versorgung weiterhin sicherzustellen. Das Land werde den Trägern bei der Krankenhausplanung genügend Spielräume geben, im Rahmen ihres Versorgungsauftrages bestimmte, wirtschaftlich interessante Schwerpunkte zu bilden; gleichzeitig erwarte das Land von den Krankenhäusern, dass sie die ortsnahe Versorgung mit medizinischen Leistungen auch weiterhin gewährleisten.

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