Ein digitales Netzwerk kann dazu beitragen, einer Spaltung der Gesellschaft in Internetanwender und Nicht-Anwender entgegenzuwirken. Deshalb unterstützt das Sozialministerium das Projekt "QuarterNet - Digitales Netzwerk der Gemeinwesenarbeit", das Ministerin Malu Dreyer heute im Rahmen einer Fachveranstaltung in Mainz vorstellte. Im Rahmen des Projektes sollen die Möglichkeiten moderner Informations- und Kommunikationstechnologien für die Gemeinwesenarbeit nutzbar gemacht werden. Das Sozialministerium führt das Projekt nach Angaben der Ministerin in Kooperation mit dem PARITÄTischen Bildungswerk Rheinland-Pfalz/Saarland durch.
Im Rahmen der Gemeinwesenarbeit in den sozialen Brennpunkten und gefährdeten Stadtteilen der Kommunen sei in den vergangenen Jahren mit finanzieller Unterstützung des Landes und großem Engagement der Träger vieles aufgebaut worden, das aber häufig nicht über die Stadtgrenzen hinaus bekannt werde, so die Ministerin. Der fachliche Austausch zwischen den Projektträgern und Fachkräften der Gemeinwesenarbeit sei jedoch unerlässlich, um die zeitgemäße Fortentwicklung der Gemeinwesenarbeit sicherzustellen. Ein wichtiges Ziel von QuarterNet sei es, die Träger von Maßnahmen in benachteiligten Stadtgebieten, wie etwa gemeinnützige Vereine und Verbände, elektronisch miteinander zu vernetzen. Der Austausch von Erfahrungswissen zwischen den Fachkräften könne dadurch vereinfacht und selbstverständlicher werden.
Darüber hinaus sollen in einem zweiten Schritt die neuen Kommunikationstechniken auch den Bürgerinnen und Bürgern der betroffenen Stadtteile zugänglich gemacht werden. Der Umgang mit elektronischen Informationssystemen sei längst nicht so selbstverständlich, wie er - gemessen an seiner Verbreitung - eigentlich sein müsste, so die Ministerin. Die Gesellschaft drohe zu zerfallen in den Teil, der die neuen Technologien nutze, und den Teil, der von der modernen Entwicklung abgekoppelt sei. Letzteres betreffe vor allem Menschen, die sich wegen begrenzter finanzieller Mittel eine EDV-Ausstattung nicht leisten könnten. QuarterNet solle dazu beitragen, dass Menschen in sozialen Brennpunkten und gefährdeten Stadtteilen den Umgang mit neuen Medien lernen und für sich daraus einen Nutzen beispielsweise bei der Stellensuche über Internet ziehen.