„Armut trifft Kinder und Jugendliche immer unverschuldet. Kinder, die in armen Familien aufwachsen, verfügen nicht nur über weniger materielle Möglichkeiten. Fast immer sind damit auch schlechtere Aussichten auf gute Bildungsabschlüsse und ein eingeschränkter Zugang zum Arbeitsmarkt verbunden“, sagte Dreyer. Es reiche jedoch nicht, Familien mehr Geld in die Hand zu geben, um die langfristigen Folgen bei Armut von Kindern und Jugendlichen zu beseitigen, vielmehr bedarf es einer Stärkung der Eltern als wichtigste Bezugspersonen im Leben der Kinder. „Starke und kompetente Eltern sind entscheidend für gute Lebenschancen von Kindern. Wenn Eltern gelernt haben, für sich und ihre Familien zu sorgen, haben Kinder eine Chance, sich auch unter schwierigen Bedingungen gut zu entwickeln“, so Dreyer weiter.
Sieben rheinland-pfälzische Projekte in Bitburg, Kaisersesch, Speyer, Worms, Mainz und Trier wurden ausgewählt, die sich mit Konzepten zur Stärkung von Erziehungs- und Familienkompetenz an „Lichtpunkte“ beteiligen. Die Jury aus Vertreterinnen und Vertretern des Landes, der Stiftungen, aus Wissenschaft und sozialer Praxis wählten Projekte aus, die eins gemeinsam haben: Sie bieten bedarfsorientierte Unterstützung im unmittelbaren Umfeld an und motivieren belastete Familien, ihre eigenen Kompetenzen zu erkennen, zu entwickeln und gegebenenfalls auch an andere Eltern weiter zu geben.
Dr. Heike Kahl, DKSJ, erläuterte: „Dabei müssen wir klassische Vorgehensweisen – es wird ein Angebot gemacht und dann wartet man auf die Eltern – abstreifen und neue, vielfältige Wege gehen. Hier setzen die Lichtpunkte an. Eltern bekommen bedarfsorientierte Hilfe an Orten wie Kita, Schule oder auch zu Hause.“ So ist das Themenspektrum von „Lichtpunkte“ weit gefächert. Es umfasst Erziehungsfragen, Finanzkompetenz, Sprach- und Gesundheitsförderung, Fördermöglichkeiten für Kinder verschiedenen Alters bis hin zur Teilhabe Alleinerziehender am Arbeitsmarkt. Dabei werden auch Experten wie Hebammen, Kinderärzte, Juristen, Pädagogen und Fachkräfte aus der Schuldnerberatung mit einbezogen. Den Projektpartnern ist bei allen Aktivitäten jedoch wichtig, dass sich „Lichtpunkte“ an vorhandene Strukturen in den einzelnen Regionen andockt. Um Nachhaltigkeit sicherzustellen wird den Projektträgern auch eine Projektbegleitung in Form von Fortbildungen, Vernetzungstreffen und Reflexion angeboten.
„Die RWE-Stiftung unterstützt das „Lichtpunkte“- Förderprogramm in Rheinland-Pfalz mit voller Energie. Unser Schwerpunkt liegt dabei auf der Förderung von jungen Menschen und Familien. Wir wollen Kindern und Jugendlichen helfen, sich in die Gesellschaft zu integrieren, sich zu qualifizieren und Engagement zu entwickeln. Unser Ziel ist es, jungen Menschen die Chance zu geben, ein selbstbestimmtes und erfolgreiches Leben zu führen“, so Dr. Stephan Muschick, RWE Stiftung. Die RWE Stiftung stellt der DKJS finanzielle Mittel für Beratung, regionale und überregionale Vernetzung, Öffentlichkeitsarbeit und wissenschaftliche Begleitung zur Verfügung sowie 40.000 Euro Projektmittel für das jeweilige Bundesland. Die rheinland-pfälzische Landesregierung stellt darüber hinaus weitere 40.000 Euro Fördermittel bereit.
Die Liste der „Lichtpunkte“-Projekte und der beteiligten Partner finden Sie unter <link http:>www.lichtpunkte.info