„Die Landesregierung redet nicht nur über Integration, sondern sie handelt und ist mit dem Landesintegrationskonzept ‚Verschiedene Kulturen - Leben gemeinsam gestalten!’ vielen Ländern ein Vorbild“, hob Dreyer hervor. Das Konzept bestehe aus acht Handlungsfeldern. Bisher seien rund vier Dutzend konkrete Maßnahmen vereinbart und Zielvereinbarungen geschlossen worden, die alle Lebensbereiche betreffen, von Arbeit über Bildung bis hin zur Teilhabe. „Das Landesintegrationskonzept wurde mit den relevanten gesellschaftlichen Gruppen gemeinsam erarbeitet und zeigt mehr als eindrücklich, was machbar ist, wenn alle verantwortlich einem Ziel folgen“, sagte Dreyer.
Es sei im Interesse aller, die in Deutschland leben, dass Menschen mit Migrationshintergrund die Chance auf einen qualifizierten Schulabschluss, auf einen Ausbildungsplatz und einen Arbeitsplatz haben, ebenso wie auf einen sozialen Aufstieg und die Möglichkeit, sich politisch einzubringen oder ehrenamtlich aktiv zu sein. Besonders die Anerkennung im Ausland erworbener Qualifikationen sei ein wichtiges Ziel, wie alle Länder auf der 6. Integrationsministerkonferenz, die in der vergangenen Woche unter rheinland-pfälzischem Vorsitz in Mainz stattgefunden hat, festgestellt haben.
Zuwanderung sei eine Wirklichkeit in Deutschland. Dreyer: „Wir in Rheinland-Pfalz stellen uns dieser Wirklichkeit, und das mit Erfolg. Bei uns wird Integration tausendfach erfolgreich gelebt.“ Basis des Zusammenlebens sei das Grundgesetz. Es sichere die Rechte aller in Deutschland lebender Menschen. Das Grundgesetz garantiere auch die Religionsfreiheit aller hier lebenden Menschen. „Vor dem Hintergrund, dass in Deutschland rund vier Millionen Muslime leben, davon über 100.000 in Rheinland-Pfalz, und der Islam die drittstärkste Religionsgemeinschaft in Deutschland ist, müssen wir den Dialog zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen weiter intensivieren“, so Malu Dreyer.
„Negative Pauschalurteile gefährden unsere Gemeinschaft und stellen die bisherigen Integrationserfolge in Frage. Sie verunsichern darüber hinaus auch die gut Integrierten und leisten Vorurteilen und Diskriminierung in Teilen der aufnehmenden Gesellschaft Vorschub“, betonte die Vorsitzende der Integrationsministerkonferenz. Das dürfe nicht weiterhin geschehen, sagte Dreyer und mahnte eine differenzierte und sachliche Debatte an, die die Sorgen und Ängste ernst nimmt und zugleich die Chancen verdeutlicht, denn Integration sei im Interesse aller.
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Plenum/Integration