Nr. 120-2/03
Ein Praxisprojekt untersucht im Auftrag des Sozialministeriums die Arbeitssituation in der ambulanten Pflege und sucht nach Wegen, wie die Gesundheitsförderung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in diesem Bereich noch intensiviert werden kann. Heute trafen sich die Beteiligten in Mainz zum fachlichen Austausch über das Projekt, das im Oktober 2002 gestartet ist und im Frühjahr 2005 endet. Sozialministerin Malu Dreyer begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fachtagung. Sie hob dabei hervor, dass das Praxisprojekt einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Situation und insbesondere der Arbeitszufriedenheit der Fachkräfte in den ambulanten Einrichtungen leisten könne.
„Eine Grundvoraussetzung für eine qualitativ hochwertige Pflege sind gut ausgebildete, aber auch motivierte und zufriedene Fachkräfte. Deshalb gehört die Bildungs- und Fachkräfteoffensive Pflege zu den vier Säulen unserer Offensive ?Menschen pflegen?, erklärte die Ministerin. Das Motto hebe hervor, dass bei der Pflege immer der Mensch - ob als Pflegebedürftiger oder als Pflegender - im Mittelpunkt stehe. Beruflich tätige Pflegekräfte müssten Rahmenbedingungen erhalten, die ihnen eine qualitativ hochwertige Pflege auch ermöglichen. Das Ministerium beobachte die Fachkräftesituation in der Alten- und Krankenpflege sehr intensiv. Es sei festzustellen, dass sich insgesamt die Personalsituation anspanne, insbesondere in den Einrichtungen der Altenpflege und bei den ambulanten Diensten. Einer der Gründe dafür seien die hohen psychischen und physischen Belastungen des Pflegepersonals, so die Ministerin.
Das Praxisprojekt ?Gesunde Beschäftigte und gute Servicequalität in der ambulanten Pflege? ist nach Angaben der Ministerin Teil eines Bundesprojektes und wird in sieben ambulanten Diensten in Rheinland-Pfalz mit insgesamt fast 270 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durchgeführt. Ein Beirat aus Vertreterinnen und Vertretern des Projektträgers, des Ministeriums, der LIGA der Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege, des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste und des Dachverbandes der Pflegeorganisationen Rheinland-Pfalz begleitet das Projekt. Ziel ist es, die psychischen und physischen Belastungen und Anforderungen der Pflegekräfte in den ambulanten Diensten zu untersuchen, um Möglichkeiten zu finden, diese beispielsweise durch Maßnahmen der Gesundheitsförderung oder effizienteren Arbeitsgestaltung zu mindern.