Nr. 072-4/03
Im Rahmen seiner Qualitätsoffensive ?Menschen pflegen? hat das Sozialministerium eine Reihe von Maßnahmen eingeleitet, die eine qualitativ hochwertige, aber auch wirtschaftliche Pflege gewährleisten sollen. Dies unterstrich Sozialministerin Malu Dreyer heute bei einer Mahnwache des Deutschen Pflegeverbandes vor dem Mainzer Landtag. Die Ministerin hob dabei insbesondere den Stellenwert eines engen Zusammenwirkens aller am Thema ?Pflege? in Rheinland-Pfalz Beteiligter hervor. Die im Landespflegeausschuss entwickelten Leitsätze für die Pflege und ihre Umsetzung hätten vor diesem Hintergrund eine hohe Bedeutung.
Oberstes Ziel der Qualitätsoffensive ?Menschen pflegen? sei es, die Qualität der Pflege zu verbessern und dauerhaft zu sichern, so die Ministerin. In den Leitsätzen komme ein gemeinsames Verständnis der im Landespflegeausschuss vertretenen Gruppen von Qualität in der Pflege zum Ausdruck. Gleichzeitig zeigten sie Wege auf, wie das angestrebte hohe Qualitätsniveau gemeinsam erreicht werden könne. Die Partner könnten darauf vertrauen, dass die Landesregierung das ihr Mögliche tue, um diese Entwicklung voranzubringen, versicherte die Ministerin.
Malu Dreyer sieht die Qualitätsoffensive vor diesem Hintergrund auf einem guten Weg. So sei bereits im Februar dieses Jahres im Zusammenwirken der Beratungs- und Koordinierungsstellen mit der Verbraucherzentrale ein Informations- und Beschwerdetelefon für Pflegebedürftige und ihre Angehörige eingerichtet worden, das Fragen rund um die Pflege beantworte und Beschwerden entgegennehme. Als Konsequenz aus einem Bericht „Ursachen von Qualitätsmängeln in der Pflege und mögliche Lösungsansätze“ einer Arbeitsgruppe des Landespflegeausschusses werde nach Wegen gesucht, wie der bürokratische Aufwand in der Pflege auf das unbedingt Notwendige begrenzt werden könne, ohne dass die Pflegequalität darunter leide. Damit solle den Pflegekräften Freiraum dafür geschaffen werden, sich ihrer vorrangigen Aufgabe, die auf ihre Hilfe angewiesenen Menschen optimal zu pflegen, zu widmen. Darüber hinaus werde derzeit ein Best-practice-Prozess vorbereitet, in dessen Rahmen beispielhafte Strukturen und Prozesse in der Pflege herausgearbeitet und den Einrichtungen zur Nachahmung empfohlen werden.
Weitere Maßnahmen seien insbesondere zur Verbesserung der Situation demenzkranker Menschen eingeleitet worden. Als Beispiel nannte die Ministerin ein Aktionsprogramm, das Ende April gestartet worden sei und das zahlreiche Einzelbausteine etwa zur Qualifizierung und Unterstützung der Fachkräfte oder zur Entwicklung niedrigschwelliger Angebote beinhalte. Bei dem Aktionsprogramm gehe es darum, die Öffentlichkeit für die Bedürfnisse der Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen zu sensibilisieren, Hilfestellung für deren Pflege und Betreuung in der Familie zu geben und in den stationären Einrichtungen geeignete Konzepte für die Versorgung der wachsenden Zahl von Menschen mit Demenz zu entwickeln und umzusetzen.
Dieser Ausschnitt bereits eingeleiteter Maßnahmen zeige, so die Ministerin, dass die Verbesserung der Situation in der Pflege ein wichtiges Anliegen der Landesregierung sei und dass sie die insbesondere auch von den Pflegekräften vorgetragenen Probleme ernst nehme und an deren Lösung arbeite.