Nr. 119-5/03
In den vergangenen zehn Jahren ist der Konsum von Ecstasy bei jungen Menschen kontinuierlich angestiegen, wie die Ministerin für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit, Malu Dreyer, heute in Mainz auf eine Kleine Anfrage des Landtagsabgeordneten Josef Rosenbauer mitteilte. Allerdings konnte auch festgestellt werden, dass seit 1997 der Anteil der Jugendlichen im Alter von 12 bis 25 Jahren, die Ecstasy konsumieren, stagniert. Insgesamt habe jedoch die Verfügbarkeit illegaler Suchtstoffe sowie die Bereitschaft der jungen Menschen, diese zu probieren, zugenommen. Nach subjektiver Einschätzung sähen sich fast 23 Prozent der 15- bis 17-Jährigen in der Lage, innerhalb von 24 Stunden Ecstasy zu beschaffen, bei Cannabis-Produkten seien dies sogar mehr als 44 Prozent.
Trotz dieser Entwicklung bleibe festzuhalten, dass eine erhebliche Zahl junger Menschen mäßig konsumiere oder gänzlich abstinent lebe, so die Ministerin. 34 Prozent der 12- bis 25-Jährigen trinke selten oder nie Alkohol, 49 Prozent rauchten nicht oder kaum und 73 Prozent hätten noch nie eine illegale Droge genommen. Gleichwohl gebe es eine große Gruppe junger Menschen, die riskante Konsummuster aufwiesen und in hoher Gefahr seien, abhängig zu werden. Die Landesregierung werde daher ihre Maßnahmen der Suchtprävention fortführen. Dazu gehöre die Förderung des Fachkräfteprogramms Suchtprävention, die Förderung der 36 Regionalen Arbeitskreise Suchtvorbeugung und das Büro für Suchtprävention bei der Landeszentrale für Gesundheitsförderung.
Einen besonderen Schwerpunkt setze das Land darüber hinaus auch auf Kampagnen, die dem Missbrauch legaler Suchtmittel vorbeugen und Jugendliche in einem abstinenten Verhalten bestärken sollen. Neben der Kampagne ?Lass? stecken? und dem Altglascontainerprojekt zur Alkoholprävention werde in Kooperation mit den Fahrschulverbänden ein Projekt durchgeführt, bei dem junge Menschen auch im Fahrschulunterricht auf die negativen Auswirkungen von Alkohol- und Drogenkonsum hingewiesen werden. Darüber hinaus würden in Kindergärten und Schulen Maßnahmen durchgeführt, um Kinder und Jugendliche in ihrer Persönlichkeit zu stärken und sie damit widerstandsfähiger gegen Sucht zu machen. Auch das Landeskriminalamt biete in Kooperation mit den örtlichen Polizeibehörden und dem Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend landesweit Projekte mit dem Ziel der Suchtprävention an, so die Ministerin.