Nr. 092-1/08
?Es ist ein wichtiges Ziel, Kinderarbeit weltweit zu ächten?, das unterstrich Sozialministerin Malu Dreyer heute in Mainz anlässlich des morgigen Tages gegen Kinderarbeit. ?Es ist eine unvorstellbare Zahl: Rund 250 Millionen Kinder zwischen 5 und 14 Jahren werden weltweit als Kinderarbeiter ausgebeutet?, sagte die Ministerin. Beim weltweiten Kampf gegen die Kinderarbeit spiele die UNO eine wichtige Rolle, aber auch die Bundesrepublik Deutschland und die Europäische Union setzten sich dafür ein, dass Kinder zu ihrem Recht kommen.
Ebenso unverzichtbar sei die Arbeit von Entwicklungsorganisationen, humanitären Einrichtungen und kirchlichen Hilfswerken, wie beispielsweise Misereor. Um diese Arbeit zu unterstützen hat die Ministerin die Schirmherrschaft über das Projekt ?Wir befreien einen Steinbruch? übernommen, das vom Dekanat Andernach-Bassenheim im Bistum Limburg und von Misereor getragen wird. Ziel der Aktion ist es, auf den Zusammenhang zwischen Kinderarbeit in indischen Steinbrüchen und den Grabsteinen auf einheimischen Friedhöfen aufmerksam zu machen. Über 60 Prozent der Grabsteine und Grabumfassungen auf deutschen Friedhöfen stammen aus Indien. Diese Natursteine werden dort von Kindern und Jugendlichen unter menschenunwürdigen Bedingungen abgebaut.
?Wir alle sollten uns stets vergewissern, dass die von uns gekauften Produkte ohne Kinderarbeit hergestellt werden?, sagte die Ministerin. Mit dem Gütesiegel ?XertifiX? könnten deutsche Importeure ihren Kunden nachweisen, dass ihre Produkte ohne Kinderarbeit produziert werden. Die Ministerin appellierte an die Kommunen im Land, nur noch mit zertifizierten Lieferanten zusammenzuarbeiten. Denkbar wäre beispielsweise auch eine Selbstverpflichtung mit diesem Ziel.